Grimfist - 10 Steps To Hell

Review

Trommelte mit Horgh (ex-IMMORTAL) auf dem 2003er GRIMFIST-Debüt „Ghouls Of Grandeur“ noch skandinavische Hartwurst-Prominenz, so dass man zusätzlich zur Musik auch mit Namedropping glänzen konnte, fällt dies für „10 Steps To Hell“ flach, da der Norweger mittlerweile nicht mehr Bestandteil des Line-ups ist. Seinen Platz hat auf dem vorliegenden Dreher ein neuer fester Mann namens Christian Svendsen eingenommen, der die Tracks des vorliegenden Drehers absolut versiert eingekloppt hat. Abgesehen von den personellen Veränderungen haben GRIMFIST auch ihren Sound leicht modifiziert, was sich vor allem an den Vocals von Frediablo festmachen lässt. Der Gute keift und brüllt zwar immer noch ohne Ende, aber insgesamt nicht mehr ganz so aggressiv wie auf dem Erstling. Fast schon logischerweise wurde der melodische Gesangsanteil gegenüber dem Vorgänger weiter ausgebaut. Die clean geträllerten Passagen fügen sich teilweise zwar nicht hundertprozentig butterweich in das Geschrote ein, wirken aber lange nicht so gezwungen wie beispielsweise auf dem ersten NIGHTRAGE-Album. Man nehme sie einfach hin und renke sich ansonsten den Nacken zu ‚Breed Apart‘ (feiner Groover, der gegen Ende mit Black-Metal-Blasts aufwartet!), dem zwischen Raserei und Apokalypse schwankenden ‚Reap The Fire‘ und den beiden von Vollgas-Thrash-Riffs angetriebenen ‚Separation Of My Soul‘ und ‚The Power‘ aus.
Richtig cool sind auch die progressiven Einschübe in jedem Song. Zweimal pro Track faden die Jungs alles mal komplett aus und nach ein paar Sekunden wieder ein; ach, nee, Moment: Das kommt ja gar nicht von der Band, sondern von der Plattenfirma, die mir damit unterstellt, dass ich ein potenzieller Raubkopierer und Filesharer sei. Rockt ordentlich, Freunde!
Abgesehen davon ist „10 Steps To Hell“ ’ne gute Platte, der nur auf den letzten Metern etwas die Puste ausgeht, aber von Freunden des Debüts oder Leuten, die auf abwechslungsreichen Black/Thrash/Death Metal stehen, mal angecheckt werden könnte.

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06.01.2006

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