„Scenes From A Lifeless Time“ ist das erste Demoalbum der deutschen Band GRIMBLADE (bloß nicht lachen, die heißen wirklich so!). Ich muss sagen, der Bandname war das Erste, was meine Aufmerksamkeit fesselte, noch vor dem grausigen Cover-„Artwork“ (ja, es ist eine Demo, aber hätte DAS sein müssen?). Ich gebe auch zu, dass ich mich, ehe ich die Demo zum ersten Durchlauf einlegte, schon auf potenzielle Ohrenfolter gefasst machte. Und wurde überrascht.
Das „Intro“ ist keiner Rede wert, etwas futuristischer Lärm und Gepiepe. Aber darum geht’s ja hier nicht, und das sagen GRIMBLADE sich wohl auch und legen dann nach 54 Sekunden mit einem Riff los, das glatt von MERCYFUL FATE zu „Melissa“-Zeiten stammen könnte, ehe sie dann zu gnadenloser Raserei und unverständlichem Kreischgesang übergehen. Hier noch etwas Power Metal, da noch einmal etwas Rock, und schon ist der Opener „A Reason To Smile At Last“ vorbei. Gar nicht mal so übel, besonders die auffälligen Bassläufe geben dem Sound eine interessante Note. Was dem Material hingegen nicht allzu gut tut, sind die kläglichen Versuche, epische und hymnische Passagen aufzubauen. Hier beweisen GRIMBLADE ein ganz schlechtes Händchen und machen es dem Hörer nicht immer leicht. Folgt dann jedoch wieder pfiffigeres, direkteres Riffing und noch eine schöne Prügeleinlage, dann ist die Stimmung meist schnell wieder „gerettet“.
GRIMBLADE machen ihre Sache wirklich ordentlich. Bis die diversen Einflüsse hundertprozentig zusammenpassen, bedarf es sicher noch etwas Feinarbeit, aber für ein Demo ist die Mischung doch recht ausgewogen. Von IRON MAIDEN über HYPOCRISY bis hin zu SUIDAKRA kann man hier eine Menge verschiedene Inspirationen heraushören. Wenn sie ihren Kurs erst einmal etwas mehr festgelegt haben und von einer professionellen Produktion profitieren können, darf man gespannt sein, was das nächste Werk dieser jungen Formation bietet.
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