



Mit “Nightside“ veröffentlichen die Sibirier GRIMA bereits ihr sechstes Album, allerdings das erste bei Napalm Records. Inhaltlich bleibt die Band weiter in der Natur Sibiriens, der Taiga, und beschäftigt sich in einem losen Konzept mit der Frage, was dort während der Nacht passiert und welche (mythischen) Wesen dort anzutreffen sind.
GRIMA machen kleine Schritte vorwärts
Klanglich bleiben GRIMA ihrem bisherigen Weg treu, beweisen mit einigen Änderungen aber auch den Willen, sich zu entwickeln und zu verbessern. Das Experimentieren mit traditionellen Instrumenten und Soundelementen, für das die Black-Metaller mittlerweile bekannt sind, findet sich auch auf “Nightside“ an vielen Stellen wieder. Akkordeon und Akustikgitarre hat die Band schon vorher in ihre Musik eingebunden und führt dies zum Beispiel mit “Skull Gatherers“ weiter fort.
Der größte Unterschied zu den Vorgängern liegt in den Drums, die weniger Blastbeats knüppeln und so mehr Raum für andere Instrumente und Melodien geben. Diesen nutzen GRIMA großzügig und erzählen mit Songs wie “Flight Of The Silver Storm“ ganze epische Geschichten, die Blastbeats und klirrende Vocals in Maßen einsetzen und dafür noch mehr Melancholie und Atmosphäre verbreiten. Auch vor Chören und anderen cineastischen Elementen hat die Band keine Angst, sodass „Nightside“ einen fast folkigen und organischen Klang erhält.
Trotzdem bewegen GRIMA sich weiter am schmalen Grat zum Kitsch entlang und haben mit ihren Chören, Akkordeon und Kostümierung die Grenze für einige sicher schon überschritten. Das einzuschätzen ist am Ende der individuellen Wahrnehmung und persönlichem Geschmack überlassen, das Können und die Entwicklung der Sibirier sollte dabei aber außer Frage stehen.
„Nightside“ bietet Qualität statt Überraschung
GRIMA haben sich ihren Platz in der Szene bereits erarbeitet und ihr Können bewiesen und zeigen mit “Nightside“ ihren nächsten logischen Schritt. Das Album ist etwas vorhersehbar und mag keine großen Überraschungen bieten, überzeugt dafür aber mit verlässlicher Weiterentwicklung und Qualität. Das Konzept und die Umsetzung des Albums passen einwandfrei ins GRIMA-Universum und die Leidenschaft und Inspiration der Band sind jedem Song deutlich anzuhören.
Grima ist momentan in den „Top 10“ auf metalstorm.net. Das habe ich nicht erwartet..
Ist halt ne Momentaufnahme. Mit 7,8 (Tendenz fallend) wird das vermutlich zum Jahresende ganz weit weg von den top 20 landen.