Obwohl die Franzosen GRIFFAR schon seit 1997 existieren, erblickt ihr Debütalbum „Monastery“ erst in diesen Tagen das Licht der Welt. Vielleicht liegt es daran, dass die Mitglieder des Trios in zahlreichen anderen Kapellen aktiv waren oder sind: Drakhian, Gitarrist und Kopf der Truppe, spielt unter anderem auch bei den Death-Metal-Urgesteinen LOUDBLAST und half TAAKE im Jahre 2001 als Live-Gitarrist in Deutschland aus, Schlagzeuger Alsvid schwang schon einige Jahre bei den Belgiern ENTHRONED die Stöcke – einzig Schreihals Hellskrim ist bisher noch nicht bei bekannteren Bands in Erscheinung getreten.
Entsprechend technisch versiert vorgetragen ist die oft rasend schnelle, melodische Mischung aus Black und Death Metal, die vom Kreischgesang ein gutes Pfund Aggression verpasst bekommt und den Hörer GRIFFAR mit deutlichen DISSECTION-Zitaten eher in Skandinavien denn in Frankreich verorten ließe – vom äußerst ansprechenden Pagan Black Metal mit ausgedehnten atmosphärischen Passagen, der auf dem 2000er-Demo „Of Witches And Celts“ noch zu vernehmen war, ist leider nichts mehr übrig geblieben. Nach etlichen Hochgeschwindigkeitsprüglern verfestigt sich der Gedanke, dass das zwar alles recht energisch wirkt, aber doch leider auch etwas monoton und ohne echte Höhepunkte – eine Nummer wie etwa „The Demented God“ mag zwar gefällig sein, aber nichts, an dem man sich berauschen könnte – daherkommt. Dann jedoch erklingt mit „Diabolical Kingdoms“ ein auflockerndes, besonders melodisches Zwischenspiel mit einem Schuß tiefem Gesang, bevor das überzeugende „Rebirth“ die wohl packendste Gitarrenarbeit des Albums auffährt und zusammen mit „Last World“ mit ruhigem, verträumtem Einschub und von frenetischem Getrommel eingeläutetem Finale zeigt, was mit durchgehend interessanten Riffs und etwas mehr Variation über die Albumdistanz möglich gewesen wäre.
Selten trifft die ausgelutschte Feststellung, es mit guten Handwerkern, aber eben nicht mit Magiern an den Instrumenten zu tun zu haben, so sehr ins Schwarze wie bei GRIFFAR und ihrem Debüt „Monastery“. Der rasante Black/Death-Hybrid des Trios aus Sarkozy-Land wirkt bei einem flüchtigen Blick recht überzeugend, aber es mangelt – abgesehen vom sich deutlich steigernden letzten Viertel – an Detailverliebtheit, Laut-Leise-Dynamik und packenden Leads, so dass die Pariser nur äußerst selten an den Charme von Größen wie DISSECTION oder NECROPHOBIC herankommen.
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