Grief Of Emerald - Christian Termination

Review

Es gibt Alben, die gefallen einem von Anfang an. Es gibt aber auch Alben, die man nach dem ersten Reinhören frustriert in die Ecke schmeißt, weil man sie für einen potentiellen Verrisskandidaten hält. Genauso ging es mir bei GRIEF OF EMERALDs Drittwerk mit dem plakativen Namen „Christian Termination“. Anfangs konnte ich mich mit dem höllisch schnellen, sehr technischen Material, das irgendwo in der Schnittmenge von rasendem Black Metal und keyboardlastigem Death Metal angesiedelt ist, überhaupt nicht anfreunden. Aber mit jedem weiteren Hördurchgang gelingt es, tiefer in den Wust aus brutalen Doublebass-Massakern mit effizientem Keyboardeinsatz vorzudringen. Vertonter, purer Hass schlägt einem hier rücksichtslos ins Gesicht. Gegen wen dieser gerichtet ist, muss bei diesem Albumnamen und Songtiteln wie „Raped By The Servant Of God“ nicht extra erklärt werden. Sieht man mal von dieser augenscheinlichen Plakativität ab, liegen die Reize dieses Albums eher im Verborgenen und warten darauf, entdeckt zu werden, da man anfangs durch die vertrackte Rhythmik und die Undurchsichtigkeit des Songmaterials eher abgeschreckt wird. Hat man aber mit der Zeit Ordnung in die Songs gebracht, stechen vor allem zwei Tracks ins Auge. Mit dem Titelsong blasen uns GRIEF OF EMERALD einen ultra-gewalttätigen Knüppelkiller um die Ohren. Dem in nichts nach steht der fesselnde Opener „Alas, Spiriti Sancti“, der mit „Christian Termination“ zusammen mit Sicherheit das ein oder andere Ohr hellhörig machen wird. Dass die fünf Schweden mit diesem Album aber den Durchbruch schaffen, wage ich zu bezweifeln, da z. B. mit „Humanitys Fall“ oder „The Almighty Is Rising“ auch Stücke enthalten sind, die nach mehrmaligen Hören immer noch nicht zünden wollen. Am meisten stört jedoch der Sound der Gitarren, die in meinen Augen zu sehr in die Breite gehen und nicht genug auf den Punkt und somit in die Fresse produziert worden sind. Fazit: Einige starke Momente, einige schwache Momente, im Gros solide Songs und oben genanntes Soundproblem verschaffen GRIEF OF EMERALD einen Platz genau zwischen „gut“ und „Durchschnitt“. Die Christen werden hiermit jedoch nicht terminiert.

10.06.2002

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2 Kommentare zu Grief Of Emerald - Christian Termination

  1. Anonymous sagt:

    Die Platte ist gut, die Musik ist aber nichts, was andere Bands nicht auch schon fertig gebracht hätten. Schön ist, daß die Schweden nicht typisch schwedisch klingen, sondern eher dem amerikanischen DM zugewandt sind, der um einige BM-Zutaten ergänzt wurde. Die Morbid-Angel-Einflüsse sind nicht zu leugnen, sie äußern sich in verzerrten Riffs, wie man sie von Trey Azagthoth kennt (man höre sich mal den dritten Song "Raped by the Servants of God" an). Das Keyboard ist stets präsent, manchmal ist es etwas aufdringlich und billig, im Großen und Ganzen meist jedoch atmosphärisch und nicht zu dominant eingesetzt. Handwerklich ist die Band über jeden Zweifel erhaben. Die Songs bieten nicht nur einseitiges Gebolze, sprich nicht nur einen Rhythmus, sondern werden durch Breaks, Tempiwechsel und Soli angereichert. Unterm Strich bleiben 7 Punkte, will heißen: nichts Außergewöhnliches (Stichwort Originaliät), aber gut für den Genuß zwischendurch.

    7/10
  2. Sathonys sagt:

    Hmmm da muß ich doch mal ganz unverschämt meinen Senf dazugeben… habe schon lange keine solch gute Scheibe mehr gehört. Ein Spitzensound, sehr gut gespielt und etliche starke Songs (fette Riffs!) machen das Album für mich zu einer wirklich empfehlenswerten Scheibe. Sicher, die Texte sind ziemlich platt, und der Stil ist auch nicht neu (Morbid Angel und Dimmu Borgir-Einflüsse sind eindeutig zu hören), aber wenn man das außer Acht lassen kann und auf der Suche nach einem wirklich guten Black/Death Album ist, dann kann man hier zugreifen. Sagt was Ihr wollt, aber ich bin begeistert von der Scheibe 😉

    9/10