Grey Waters - Below The Ever Setting Sun

Review

„Below The Ever Setting Sun“, das Debüt der australischen Band GREY WATERS, sei ein Album, das traurig mache. So steht es in meinem Teaser. Es ist durchaus anzunehmen, dass die Band, die sich dem Melancholic Rock verschrieben hat, eben dies durchaus bezweckt; im Falle der vorliegenden EP ist der Grund aber ein anderer, als man eigentlich annehmen müsste.

Um es kurz zu fassen: „Below The Ever Setting Sun“ ist eine langweilige und ideenlose Veröffentlichung geworden. Bei einer Band mit einem Mitglied von AUSTERE hätte ich mir eigentlich etwas mehr wirkliche Melancholie und Schwere erhofft. Stattdessen dümpelt das Release im Belanglosen: in vier Songs (das „Prelude“ nicht einberechnet) schaffen GREY WATERS es nicht, ihren eigenen Stil zu finden; ja, tatsächlich schaffen sie es nicht einmal, ihren jeweils einzelnen Songs eine spezielle Note zu geben. Stattdessen klingt die EP ca. 20 Minuten fast völlig gleich: recht schlechte Clean Vocals gepaart mit nicht zu bissigen, immerhin ab und an tatsächlich melancholischen Riffs. Ich bin kein Kenner des aktuellen Pop/Rock-Milieus, aber eines kann ich mit Sicherheit sagen: zumindest gesanglich dürften GREY WATER sich da einreihen. Die paar Blackmetalscreams, die sich am Ende der Platte finden, wirken da nur noch gezwungen und konstruiert – und helfen auch nicht mehr.

Kurz und schmerzlos: Fans von ANATHEMA und KATATONIA sollten hier gerade nicht zugreifen. GREY WATERS sind uninspiriert und gesichtslos, ja, haben mit beiden genannten Bands eigentlich auch nicht viel zu tun. Am ehesten wirken sie auf mich wie ein schlechter SENTENCED-Klon. Über den eigenen Tellerrand zu schauen und aus den Grenzen dessen, was man sonst macht, auszubrechen, ist schon und gut. In diesem Fall ist es allerdings leider nur Mist.

14.03.2010
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