KURZ NOTIERT
Fleißig sind sie, die fünf Dormagener GREY SEASON: Das Debütalbum „Septem“ (Oktober 2014) ist noch nicht richtig abgekühlt, da legen die Progressive-Metaller mit „Invidia“ schon die nächste LP nach. Leider überzeugt die Scheibe nicht so unmittelbar wie der Vorgänger. Das liegt vor allem an den Vocals, die in den hohen Lagen mit dem instrumentalen Unterbau keine überzeugende Einheit bilden. So beeindruckt der Opener „Inferiors“ zunächst mit drückendem Groove und klassischer Klavierbegleitung, zerbricht aber in den melodiösen Parts. Diese Dissonanz zieht sich durch die komplette Tracklist und wird bedauerlicherweise auch in der melancholischen Atempause „Maere“ und dem atmosphärischen „Pandemic Winter“ deutlich. Dennoch hält die Platte mit dem über weite Strecken jazzigen „Red Forest“ durchaus einen Favoriten bereit. Zudem rollt das wuchtige „Black Sea Of Infinity“ wirklich harmonisch aus den Boxen, bevor der instrumentale Ausklang „Venenum“ eine weitere musikalische Facette hinzufügt. Generell kann man GREY SEASON kaum mangelnde Vielseitigkeit und Experimentierfreude nachsagen, so dass Freunde des progressiven Metals – so sie die gesanglichen Mängel hinnehmen – durchaus Freude an der Platte finden dürften.
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