Greifenkeil - Symbol

Review

Mit seinem zweiten Album will das deutsche Projekt GREIFENKEIL eine Lücke zwischen den Genres Elektro, Industrial, Ambient und Ritual schließen und diese zu einem Gesamtkunstwerk vereinen. Dieses Gesamtkunstwerk trägt den Namen „Symbol“, das sich thematisch durch die Entdeckung alter Kultstätten in Deutschland inspirieren ließ. Dementsprechend werden auch Themen wie die Auswirkungen monotheistischer Religionen oder die Bedeutung von mysteriösen Prophezeiungen in den Songtexten aufgegriffen. Klingt nach schwerer Kost, ist es teilweise auch.

Musikalisch bewegen sich GREIFENKEIL zunächst deutlich im Elektro-Genre, die Ambient-Elemente sind vorerst eher als Ergänzung zu betrachten. Viel deutlicher haften bleiben zu Beginn des Albums die teilweise brachialen Elektro/Industrial-Klänge, beispielsweise beim herrlich monotonen Song „Untergang“ oder „Survivor“, das seine beklemmende Atmosphäre durch hämmernde Industrialbeats und Soundsamples aus dem Irakkrieg aufbaut. Auch „Democracy“ und „Selling Your Souls“ lassen einen zunächst glauben, es mit einem tanzbaren Elektroalbum zu tun zu haben, das immer wieder mit Ambient- und Ritual-Elementen angereichert und verfeinert wird.

Dies ändert sich allerdings im weiteren Verlauf. Die Songs werden zunehmend sperriger, Ambient-Elemente rücken verstärkt in den Vordergrund („WinterSolstice“, „Ahnentempel“) und auch die Länge der Songs nimmt zunehmend epische Dimensionen an. Bewusst tauchen GREIFENKEIL entsprechend ihres Konzeptes zum Abschluss des Albums in eine vergessene Welt ein, die sie musikalisch mit archaischen Klängen aus der Welt des Ambient, Ritual und schamanischer Rhythmik umsetzen. Nicht immer leicht zugänglich ist gerade dieser letzte Teil des Albums, dennoch hat man das Gefühl, dass sich mit der abschließenden Reprise von „Symbol“ der musikalische und thematische Kreis des Albums schließt und dieses den Hörer mit einer Vielfalt an Klängen und Eindrücken zurücklässt.

„Symbol“ ist ein Album, das aus der Masse an Elektro-Veröffentlichungen hervorsticht und das es auf jeden Fall Wert ist, gehört zu werden. Ein ansprechende Konzeption sowie eine professionelle musikalische Produktion machen „Symbol“ zu einem außergewöhnlichen musikalischen Erlebnis, das auch durch sein besonderes Artwork einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Wer auf Elektro/Industrial steht und gleichzeitig offen für den Einfluss fremder Genres ist, sollte das neue Album von GREIFENKEIL auf jeden Fall einmal antesten.

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07.06.2007

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