Greenleaf - The Head & The Habit

Review

Soundcheck Juni 2024# 2

GREENLEAF machen weiter. Während „Echoes From A Mass“ noch von der zermürbenden Pandemie geprägt war, präsentiert sich „The Head & The Habit“ kraftvoller und verspielter. Weniger nachdenklich, aber lockerer als auf dem Vorgänger, liefern die Schweden ein vielseitiges und ausgefeiltes Stoner-Rock-Album ab.

Das Album beginnt mit „Breathe, Breathe Out“, das mitreißend, dynamisch und meditativ die Richtung vorgibt. Der sanfte Gesang von Frontmann Arvid lädt zur Umarmung, während die Riffs himmelwärts streben. Die folgenden Tracks „Avalanche“ und „Different Horses“ verdeutlichen, dass GREENLEAF auch diesmal vielschichtige Songs geschrieben haben.

Zerbrechliche Momente statt guter Laune

Das Quartett setzt weniger auf Gute-Laune-Groove und walzende Riffs. GREENLEAF widmen sich in ihren Texten den zerbrechlichen Momenten des Lebens – wenn der Tod an die Tür klopft, der eigene Verstand einem Streiche spielt oder man am Ende allein die Scherben zusammenkehren muss. Dies spiegelt sich auch in der Musik wider, die so sorgfältig komponiert wurde wie die Rede einer schüchternen Person, die endlich die richtigen Worte findet.

Was die Schweden auf „The Head & The Habit“ an Ideen abfeuern, könnte eigentlich zu viel des Guten sein. Am Schlagzeug entstehen komplexe Figuren, um die der Bass herumtanzt, die Gitarren klagen bluesig und stapeln sich dicht bis zur Wolkengrenze. Doch der Band gelingt es mühelos, all das in eingängige Songs zu vereinen, die schlüssig auf den Punkt kommen.

Hinzu kommt die hervorragende Produktion. Klar und kraftvoll lässt sie jede Spur glänzen. Der Sound ist sowohl organisch als auch vielschichtig und fängt die Intensität der Songs perfekt ein. Die musikalische Reife von GREENLEAF kommt dadurch voll zur Geltung.

GREENLEAF stoßen neue Türen auf

In dichter Atmosphäre erzählt die Band intime Kurzgeschichten, untermalt mit grandioser Musik. „The Head & The Habit“ zeigt nicht nur die entspannte Seite des Stoner Rocks, sondern bietet auch geschickt eingeflochtene progressive Elemente. Dies hat das Quartett schon auf „Echoes From A Mass“ getan, bindet die Inspirationen aus der KING CRIMSON-Ecke dieses Mal jedoch besser ein.

Nachdem sie über 20 Jahre unkomplizierten Stoner Rock gespielt haben, stoßen GREENLEAF nun neue Türen auf. Sie finden dort nicht nur Ideen, um sich vom Gros der Genrebands abzuheben, sondern schaffen auch ein emotionales, musikalisch ausgereiftes Rock-Album, das genreübergreifend Anklang finden dürfte.

17.06.2024

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Greenleaf auf Tour

29.03.25Sol Sonic Ride CologneColour Haze, 1000mods, Slomosa, My Sleeping Karma, Greenleaf, Gnome, Earth Tongue, Daevar und Lucid VoidCarlswerk Victoria, Köln

8 Kommentare zu Greenleaf - The Head & The Habit

  1. ultra.silvam sagt:

    ugh, schon wieder so ein beschi#^enes KI Cover. Diesmal sogar eins wo der „Künstler“ auch noch behauptet es wäre keins und er hätte mit Vektoren etc. gearbeitet. Schon allein wegen der Verlogenheit gehört sich die Band boykottiert. Gibt genug ehrliche Musik mit echter Kunst auf den Covern die man stattdessen gut finden kann.

  2. doktor von pain sagt:

    Und es gibt auch genug Leute, die sich wenig bis gar nicht für die Cover interessieren.

  3. nili68 sagt:

    KI oder nicht. Das geht nicht mehr weg. Gegen ein schickes, integer Cover habe ich nichts, mache mir das Leben aber auch nicht unnötig schwer. Man lebt ja nicht ewig. Wenn man das Bedürfnis nach Aktivismus hat, soll man sich lieber um die Umwelt kümmern, sonst ist alles andere irgendwann eh egal.
    Zur Musik: Stoner und es gefällt mir WIRKLICH gut? Muss ich denn jetzt überall rein hören, egal was für’n Stil da steht..? 😅

  4. doktor von pain sagt:

    Jetzt bin ich neugierig geworden und habe auch mal reingehört. Klingt echt super, das Album habe ich direkt vorbestellt.

  5. nili68 sagt:

    Naja, mir war klar, dass es in beinahe jedem Stil etwas Ansprechendes geben kann. Die Spiritual Beggars gehen ja grob in eine ähnliche Richtung und die fand ich seiner Zeit ziemlich gut.

  6. Lysolium 68 sagt:

    Möchte jetzt nicht zu dumm klingen aber woran merkt Ihr eigentlich das das Cover nicht von Menschenhand geschaffen wurde?

  7. nili68 sagt:

    Gar nicht. Ich hab‘ nur „was wäre wenn“ argumentiert. Ich bin aber auch kein Kunstexperte. Es mag schon Indizien geben, die mir entgehen..

  8. ultra.silvam sagt:

    @Lysolium 68: Es gibt zu dem Thema wie man KI erkennt etliche Artikel und anschauliche Videos, sowohl technisch erklärt als auch vom Standpunkt eines Künstlers (worunter Musiker ja auch zählen). Mit etwas Interesse kann sich da auch ein Laie schlau machen, und dann evtl. auch nachvollziehen warum die Verwendung von KI generierten Bildern als Cover ein Problem für die Kunst und natürlich auch Musik ist.

    In dem Fall hier, einfach mal das Cover genauer betrachten, Hintergrund und diverse Elemente haben die typischen KI Texturfehler und „unsinnige“ Ausführung. Da führt eine Treppe ins Nirgendwo auf einen Weg der einfach abgeschnitten wird, dann schwirren da irgendwelche Fragmente rum… Noch besser erkennt man das am Metal.de Soundcheck Bild. Da sind Boxen rechts und links platziert die ineinander übergehen und formlich nicht passen/ komisch aussehen.