Green Carnation - Light Of Day, Day Of Darkness

Review

Neu ist die Idee, ein Album aufzunehmen, welches nur aus einem Song besteht, allerdings nicht und die Tatsache, dass sich ein solches beispielsweise mit dem 40minütigen Epos „Crimson“ von Edge of Sanity messen lassen muss, erleichtert es dem Resultat nicht unbedingt vor dem kritischen Hörer zu bestehen. Doch das einstündige „Light of day, day of darkness“, dass Tchort diesmal so gut wie im Alleingang geschrieben hat, sollte Bestand haben, auch wenn der Hörer dies Stück aufgrund seiner epischen Länge nicht sofort gänzlich erschließen wird. Erst nach und nach entwickeln die, in eine musikalische „Rahmenstruktur“ gebetteten, variationsreichen musikalischen Inseln ihre Wirkung und lassen die 60 Minuten zu immer wieder neuen, tieferen Entdeckungsfahrten werden, durch die sich „Light of day, day of darkness“ zu einem immer homogeneren Gesamtbild zusammensetzt. Dem Titel des Debüts „Journey to the end of the night“ entsprechend hat auf der „Fortsetzung“ der Tag Einzug in die Welt von Green Carnation gehalten, wobei der Begriff „Psychedelic Doom Metal“ immer noch seine Berechtigung hat, denn „Light of day, day of darkness“ atmet sowohl Licht als auch Dunkelheit. Seine emotionale Zerrissenheit hat Thort musikalisch und als auch textlich verarbeitet, so dass weder himmlische Klänge in Form von Sitar Spielern oder klarem weiblichem und männlichem Gesang, noch höllische Wut-Ausbrüche dem Album fremd sind, wobei der Grundtenor des Albums in der Schnittmenge der beiden Extreme anzusiedeln ist. Ein besonderes Album, dem man beim Hören seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken sollte, mich aber trotzdem nicht über seine gesamte Länge zu fesseln vermochte.

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18.11.2001

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4 Kommentare zu Green Carnation - Light Of Day, Day Of Darkness

  1. him sagt:

    Das ist mal wieder eine CD für mich! Glatte 10 Punkte hätte dieses Epos verdient, diese glasklare Stimme, diese kraft- und doch ruhevollen, manchmal fast majestätischen Riffs, diese natürlich plazierten Chöre, diese melancholieschwangere Hammondorgel – wäre da nicht diese entsetzliche Frau, die ab der ca. 34. Min. nahezu im instrumentalen Alleingang zu einem ~ 6-minütigen hysterischen Gezeter ansetzt, als betrete gerade eine Armada Ratten ihr Schlafgemach. Es ist genau diese Stelle, an der ich das Konzept der CD, diesen einen Titel, verfluche und mich nach der erlösenden <skip>-Funktion sehne. Nichts desto trotz, es spricht nur für Green Carnation, dass die CD trotz dieses Totalausfalls noch immer mit 9 Punkten bei mir im Gewicht liegt! Bomben-Teil!

    9/10
  2. Gerd sagt:

    Bei Saturn war dieses Album auf Kopfhörer und ich habe mal gelauscht. Direkt gekauft! Der totale Hammer!!! Das beste melodische Album seit Jahren! Symphonic Metal in Perfektion. Götter.

    10/10
  3. stativision sagt:

    knappe 9 punkte, wegen des fantastischen nahezusolos (mit saxophon) von der genialen synne soprano! genial, genial, diese passage. die metalpassagen wirken teilweise zu plump, aber alles in allem ein sehr schönes, fast alle stimmungen abdeckendes monumentalwerk, was nicht ganz an in the woods rankommt, aber auch selten einen direkten vergleich mit der kultband zulässt. 60 minuten in einem song können auch schief gehen (siehe oldfields umstrittenes amarok), aber das hier kann als instrumental, textlich und auch produktionstechnisch (sehr unauffällig) gelungen betrachtet werden.

    9/10
  4. Andras sagt:

    Ich sag, einfach nur GEIL!!! Eine der besten Platten die ich seit langem gehört habe.

    10/10