Green Carnation - Last Day Of Darkness

Review

„Last Day Of Darkness“ ist das monumentale Live-Dokument von GREEN CARNATION, der Band um Ex-EMPEROR Bassist Terje Vik Schei alias Tchort. Aufgenommen wurde ein besonderer Auftritt im November 2016 in der norwegischen Heimatstadt der Band, Kristiansand: Dargeboten wird das 60-minütige Meisterwerk „Light Of Day, Day Of Darkness“ von 2001 in Gänze. „Last Day Of Darkness“ dokumentiert damit sowohl das 15-jährige Jubiläum von „Light Of Day, Day Of Darkness“ und ist zudem das Abschlusskonzert der 2016er Welttournee der Band, die GREEN CARNATION unter anderem auf das legendäre Roadburn-Festival führte.

Beklemmender Hintergrund von „Light Of Day, Day Of Darkness“

„Last Day Of Darkness“ ist allerdings schwere Kost. Nicht musikalisch, sondern emotional. Eingeleitet wird das Konzert mit einem Statement von Tchort, der mit „Light Of Day, Day Of Darkness“ eine besondere Gefühlslage und Ereignisse in seinem Leben zum Ausdruck bringt und verarbeitet: Den Verlust eines Kindes und die Freude über seinen neugeborenen Sohn – und die daraus resultierende Spannung. So heißt es in den einleitenden Worten des Konzerts:

„The conflict between the joy of my new-born son and the sorrow after loosing our first-born child a few years earlier. The despair of not being able to feel unlimited joy over him in fear of forgetting her and the guilt of going on in life without her.“

Geht man mit diesem Wissen im Hintergrund an die Konzertaufnahme heran, ist die durchgehende Beklemmung kaum abzustreifen. Aber selbst wenn man dies ausblenden kann, hat das Konzert einige Gänsehautmomente auf Lager: „Light Of Day, Day Of Darkness“ transportiert eine emotionale Zerrissenheit beständig schwankend zwischen eruptivem Black Metal, variierendem Gesang und stimmungsvollen Ruhephasen.

Handwerklich ist auf „Last Day Of Darkness“ alles im grünen Bereich. Die Schnitte sind nicht zu flott, die Bühnentotale wird angenehm oft eingesetzt. Auch die Soundqualität ist für eine Live-Aufnahme überzeugend.
Das einstündige Konzert wird zudem ergänzt um dreißig Minuten Dokumentation, in denen Tchort Hintergründe zu „Light Of Day, Day Of Darkness“ erläutert, und das mit dem üblichen Behind-the-Scenes-Material aufwarten kann.

„Last Day Of Darkness“ will vorbereitet sein

Wer „Light Of Day, Day Of Darkness“ bereits als Platte im Schrank stehen hat, der wird seine Freude an „Last Day Of Darkness“ haben, fügt es dem Werk doch eine neue, bewegende Facette hinzu. Andernfalls sei es zunächst empfohlen sich mit „Light Of Day, Day Of Darkness“ vertraut zu machen – was hiermit dringend angeraten ist.

03.10.2018

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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