Eigentlich passen GRAVEYARD OF SOULS gar nicht unsere heutige Zeit. Alles auf „Shadows Of Life“ wirkt verstaubt, von Spinnenweben benetzt und einfach „alt“. Aber genau das macht den Charme der Spanier aus.
Die spielen nämlich Dark Metal im Stile der frühen Neunziger, der meist sehr stark an damalige PARADISE LOST und TIAMAT erinnert. Heißt im Klartext: Doomiger Death Metal mit einem treffsicheren Gespür für wundervolle Melodien, ruhige Momente und kraftvolle Growls, die trotz Rauheit viel Emotion transportieren. Es dauert eine Weile, bis „Shadows Of Life“ Wirkung zeigt, doch hat einen das Album einmal gefangen, lassen sich immer neue ergreifende Passagen entdecken. Das Gespür für gute Spannungsbögen bleibt ebenfalls nicht auf der Strecke. Vor allem weil GRAVEYARD OF SOULS auch immer wieder aus dem schleppenden Trott ausbrechen und das Tempo dezent erhöhen. „Shadows Of Life“ lässt sich auch gar nicht in Einzelteile zerlegen, denn angefangen beim Intro „Genesis“ verfällt man den Album bis „Follow Me“ immer mehr und wird dann leider recht unsanft aus dem schwebenden Gefühl gerissen. Mit „Mad World“ hat sich der gut gemeinte Versuch eines TEARS OF FEARS-Covers eingeschlichen. Im Prinzip gefällt mir das Stück wirklich gut, denn der kantig, rohe Zug von GRAVEYARD SOULS trifft hier auf den Pop-Charme des Original und entspinnt sich so zu einer ziemlich eingängigen Angelegenheit. Das große ABER folgt dem auf dem Fuße, der Song steht an falscher Stelle auf dem Album, herausgerissen aus der träumerischen Epik der ersten Songs fällt es umso schwerer, sich ab „Solitude’s My Paradise“ wieder fallen zu lassen.
Das ist aber nur ein kleiner Schönheitsfleck, der „Shadows Of Life“ nicht groß abwerten kann. Nein, neues Neues bieten GRAVEYARD SOULS auf gar keinen Fall, wirklich eigene Ideen haben sie auch, doch die Umsetzung ist wirklich gelungen. „Shadows Of Life“ ist nicht nur für Nostalgiker empfehlenswert, sondern für alle, die sich von einem düsteren Album gerne einfach
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