Graveyard - Innocence & Decadence

Review

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Mit ihren ersten drei Alben und der darauf enthaltenen packenden Mischung aus Hard und Psychedelic Rock konnten sich GRAVEYARD an die Spitze der Retrorock-Bewegung setzen. Nun legen die Vintage-Rocker mit „Innocence & Decadence“ nach. Die Erwartungshaltung ist hoch, können GRAVEYARD ihrem Status gerecht werden? Um es gleich vorwegzunehmen – sie halten konstant ihr hohes Niveau!

Aufgenommen wurde „Innocence & Decadence“ mit Janne Hansson (ABBA, THE HIVES, OPETH) und Johan Lindström (TONBRUKET) im berühmten Atlantis Studio in Stockholm. Dabei spielten GRAVEYARD Live in einem Raum. Was man auch wissen sollte: „Innocence & Decadence“ markiert die Rückkehr von Original-Sänger und Gitarrist Truls Mörck, der nun den Platz am Bass von Gründungsmitglied Rikard Edlund, welcher die Band 2014 verließ, übernommen hat.

Schon nach dem ersten Hördurchgang ist klar, dass sich GRAVEYARD selbst treu geblieben sind. Die schwedischen Classic Rocker stehen noch immer für ihre Ausdrucksweise des räudigen, düsteren und bluesigen Hard Rocks, der tief in den späten 60ern und frühen 70ern verwurzelt ist. Mit viel Tiefgang und Intensität versprüht „Innocence & Decadence“ diese Magie und Authentizität, als ob es sich tatsächlich um eine antike Perle anstatt ein aktuelles Album handeln würde, wie ein tranceversetzter Trip in die Vergangenheit. GRAVEYARD stehen nach wie vor für ausdrucksvolle Dynamik, fesselnde Tempowechsel und diese typischen, prägnant hypnotischen Riffs. Dabei scheuen die Schweden weder experimentelle Sounds, die Kontraste wirken schärfer – die harten Songs wie „Hard-Headed“ rocken richtig, während die ruhigeren Stücke viel Gefühl und Atmosphäre besitzen. Die souligen Einflüsse wie bspw. in „Too Much Is Not Enough“, welches den GRAVEYARD-Sound schon fast Richtung Motown drückt, rücken etwas stärker in den Vordergrund. Und sonst? Truls Mörck singt im THE WHO-lastigen „From A Hole In The Wall“, während die angenehme, kraftvolle Stimme von Gitarrist Jonatan LaRocca-Ramm zum ersten Mal in der Ballade „Far Too Close“ zu hören ist, und „Exit 97“ mit Synthesizerklängen überrascht.

Wer auf dramatischen Vintage-Rock steht, kommt an GRAVEYARD mit ihrem starken, äußerst abwechslungsreichen „Innocence & Decadence“ nicht vorbei.

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11.09.2015

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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