Gravewürm - Infernal Minions

Review

Die Amerikaner GRAVEWÜRM treiben schon seit 1990 im im Untergrund der Vereinigten Staaten ihr Unwesen und haben es auf mittlerweile neun Alben und ungefähr zwei Dutzend weitere Veröffentlichungen gebracht. Die Band orientiert sich vorwiegend am Black Metal der ersten Welle: Frühen BATHORY, VENOM und HELLHAMMER soll hier ein Denkmal gesetzt werden.

Nun sollte man aber nicht der Versuchung erliegen, nach zwei Dekaden kontinuierlicher Arbeit eine dementsprechend ausgefeilte Veröffentlichung zu erwarten. Im Gegenteil: Mit musikalischer Weiterentwicklung haben GRAVEWÜRM etwa soviel am Hut wie evangelikale Christen mit der Evolutionstheorie. Viele der Riffs klingen so, als hätte sich eine Horde mit Methamphetaminen zugedröhnter High School-Abbrecher in der Garage ausgetobt. Der heisere Gesang ist auch ein Fall für sich, auf älteren Veröffentlichungen klang Bandkopf Funeral Grave noch eine Spur zackiger und weniger knurrig. Irgendwie passender und weniger aufgesetzt. Ganz fies wird es aber, wenn die Truppe das Keyboard auspackt: Der Versuch, mit Zwei-Finger-Akrobatik noch eine Schippe BURZUM-Atmosphäre draufzupacken, klingt ziemlich schräg.

Sicher, das ist die alte Schule. Kompromisslos, satanisch und natürlich mit obligatorischem Demosound. Ein wenig kann man ja ihre über mehr als zwei Dekaden andauernde Halsstarrigkeit und Hingabe bewundern. Ob man eine solche Veröffentlichung allerdings braucht, sei dahingestellt. Ich für meinen Teil bleibe lieber bei den guten alten Originalen.

23.05.2013
Exit mobile version