Graveworm - Engraved In Black

Review

Galerie mit 7 Bildern: Graveworm auf dem Ragnarök 2018

Es gibt gute Neuigkeiten für alle DIMMU BORGIR- und Nuclear Blast-Hasser: Sie haben ab sofort ein weiteres Objekt, über das sie (ungerechtfertigterweise) kräftig vom Leder ziehen können. Es kommt aus Italien, hört auf den Namen GRAVEWORM und hat kürzlich mit „Engraved In Black“ seine vierte Full-Length-CD veröffentlicht. Und warum passt der Grabeswurm jetzt auf einmal in das erklärte Feinbild-Schema des oben genannten Klientels? Nun, zum einen ist die Formation seit kurzem bei besagtem Donzdorfer Label unter Vertrag und zum anderen hat sie es mit ihrem neuen Werk endlich geschafft, den Branchenriesen wie eben DIMMU BORGIR oder deren englischem Äquivalent CRADLE OF FILTH gefährlich nahe zu kommen. Blicken wir kurz zurück: Wo um die Jahrtausendwende diese beiden Bands schon mit ausgeklügelten Arrangements und durchweg packendem Songmaterial glänzen konnten, wirkte bei GRAVEWORM alles noch eine Spur zu unreif und bruchstückhaft. Aber mit der Zeit wird man erwachsener und erfahrener, was man „Engraved In Black“ deutlich anmerkt. Der Keyboardeinsatz ist zielsicherer und ausgefeilter, der zwischen Kreischen und Growling wechselnde Gesang wird effektiver und stimmungsangepasster eingesetzt, das Riffing hat einen zwingenderen Charakter und die Songs an sich wirken aus diesen Gründen wesentlich geschlossener. Begünstigt wird diese Qualitätssteigerung noch durch die Wahl des Produzenten, denn Andy Classen hat in seinen Stage One Studios einmal mehr eine erstklassige Arbeit abgeliefert, die GRAVEWORMs Härtegrad um einiges angehoben hat. Dabei ist aber keines ihrer bekannten Trademarks, wie z.B. die latente Gothic-Schlagseite, ins Hintertreffen geraten. Songs wie „Legions Unleashed“, „Renaissance In Blood“ oder „Drowned In Fear“ beweisen dies. Und sogar die Coverversion weiß diesmal in Form von R.E.M.s „Losing My Religion“ (ich hab’s schon immer gewusst: Michael Stipe ist Satanist und komponiert alle seine Songs als Black Metal-Rohversion. Wann wird endlich „Shiny Happy People“ schwarzmetallisch adaptiert?!) vollends zu überzeugen. Doch leider haben sich mit „Abhorrence“ und den beiden Instrumentals „Thorns Of Desolation“ und „Apparition Of Sorrow“ auch einige Lückenfüller auf das Album geschlichen. Trotzdem kann „Engraved In Black“ bedenkenlos von sich behaupten, GRAVEWORMs bisher ambitionierteste Veröffentichung zu sein, die die Tür zur absoluten Oberklasse aufgestoßen hat. Ob die Band es schafft, diese zu durchschreiten, wird sich zeigen.

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08.07.2003

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5 Kommentare zu Graveworm - Engraved In Black

  1. svejk sagt:

    Das Cover wirkt wie eines dieser Compilation Dinger von Nuclear Blast (behaupte noch mal jemand die sehen bei diesem label nicht alle gleich aus und werden den Bands zum Teil nicht schon im Vertrag vorgeschrieben). Die Musik ist keinen Deut härter geworden (was für ein blödes Gequatsche), vielmehr klingt die Produktion extrem dünn und der Kreischhals wirkt auf mich wie ein 10 jähriger, welchem keiner zuhört und dem die Stimme im Halse stecken bleibt (Produktion sein Dank). Die Keyboards werden weiterhin völlig überladen eingesetzt, daß das ganze ohne sie wie ein Haufen belanglose Langweile daher kommen würde. An neuen Ideen ist überhaupt nichts zu vernehmenm, immer die gleichen Songstrukturen und kein Deut besser als beim Vorgänger. Graveworm haben wohl beim richtigen Label ihren Platz gefunden und werden dort auch entsprechend – für die Musikzene – uninteressante, langweilige Hörer finden.

    5/10
  2. jul sagt:

    Mir gefällt diese CD sehr gut und man merkt wie diese Band immer besser wird. Abgesehen davon finde ich es scheißegal bei welchem Label sie runtergekommen sind. Ich finde es lächerlich mit diesen Kommerz oder nicht Kommerz diskussionen.Wahrscheinlich sind die meisten Leute doch nur neidisch! Außerdem muß ja niemand die CDs kaufen, es zwingt sie ja keiner…

    10/10
  3. Anonymous sagt:

    Label hin oder her, es ist einfach wieder saugeil, sich von Fiori & Co. das Trommelfell zerhämmern zu lassen! COF & Co. werden sich warm anziehen müssen!!! Die Coverversion ist auf meiner CD aber von den Pet Shop Boys – It’s A Sin! Vielleicht hat der schreiber des Reviews zufällig das Edenflow von In Blackest Velvet in den Händen (Losing My Religion)! Auch Abhorrence ist meiner Meinung nach kein Lückenfüller!

    9/10
  4. shadowofdeath sagt:

    Daumen nach oben!

    8/10
  5. wishmaster89 sagt:

    Graveworm ist einfach ne geile Band. Das wird auf "Engraved in Black" richtig deutlich. Die Melodien sind hammergeil, der Gesang wechselt zwischen hohen Schreien und tiefen Growls hin und her, besser gehts gar nicht. Im ersten Song "Dreaming into reality" wird das schon deutlich. Die Musik wechselt zwischen Black Metal und Dark Metal hin und her und der Drummer hämmert dazu auf seinen Bassdrums, was die Musik sehr antreibt. Fast alle Nummern bieten Bombast pur. "Thorns of Desolation" und "Apparation of sorrow" sind 2 ruhige Songs, ohne Gesang. Es sind also auch instrumentale Stücke enthalten, welche zeigen, wie die Band ihre Instrumente beherrscht. Mein Lieblingssong ist "Legions unleashed", weil hier meiner Meinung nach die Verbindung von Black und Dark Metal besoders gut rüberkommt. Ein thrashiges Riff lässt die Stimmung noch höher kochen. Dieses Album bietet ein ungemein geiles Hörerlebnis. Dass einzige was mir nicht gefällt, ist die Länge der CD, mit knapp 42 Minuten viel zu kurz. Auf dem limitierten Digipac ist noch der Bonussong "It´s a sin" enthalten, welcher das Album nach dem ruhigen "Apparation of sorrow" wieder hochleben lässt und als Schlusssong gut ausgewählt ist. Ich kann jedem nur raten sich das Digipack zu kaufen, da das Album sonst knapp nur 38 Minuten dauert.

    10/10