Oldschool Death Metal mit Schweden-Einschlag – ein Subgenre, das zig Unwissende, die sich mit Metal nicht beschäftigen, nie kennenlernen werden (arme Würstchen). Insider wissen hingegen, dass das Feld mehr als abgesteckt ist. Wer hier punkten will, muss schon Besonderes liefern. Können GRAVECRUSHER das? Kann eine ungarische Band den skandinavischen Vorbildern das Wasser reichen? „Morbid Black Oath“ soll es richten, und die EP präsentiert schon mal den einzigartigen Sound, den man nur aus allerfeinstem Elch filetieren kann. „Triumph Of The Undead“ läutet keinen Triumphzug ein, liefert aber ein recht triumphales Riff ab – leider schon der Höhepunkt von „Morbid Black Oath“.
Weniger UNLEASHED, mehr GRAVE (passt ja auch namentlich besser). Das zur groben Orientierung und Einordnung. GRAVECRUSHER sind kaum originell, können ihre Inspiration aber nett in eigene Songs umsetzen. Da das viele andere auch können, springt am Ende keine Höhenflug-Wertung heraus. Doch es bleibt ein Ausrufezeichen, gefestigt durch einige mehr oder minder ergreifende Schmankerl wie das starke Solo in „Worship The Impaler“, die interessante Tempo-Drosselung im Titelstück und der klassische Melodielauf in „Necromantic Perversion“. Die letzten drei Songs sind übrigens das 2012er-Demo „Mutilation Ritual“, das sich erwartungsgemäß kein bisschen vom Rest unterscheidet („Cryptic Butchery“ geht rhythmisch noch mal richtig gut in den Nacken).
Ob GRAVECRUSHER auf lange Sicht mehr crushen als nur ein paar hilflose Gräber, wird sich mit dem Debüt zeigen. Auf dem sollten jedoch maximal drei EP-Songs und etwas ausgebaute Eigenständigkeit sein. Vom Sound her passt das schon sehr gut, technisch wie songschreiberisch funktionieren GRAVECRUSHER auch und das morbide Covermotiv wurde ansehnlich gezeichnet. Ein bisschen gespannt bin ich also schon.
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