„Doomsday Roadburn (Live At Roadburn Festival 2018)“ nennt sich das erste Live-Album der finnischen Post-Punker GRAVE PLEASURES. Aufgezeichnet wurde – man kann es erahnen – der 2018er-Auftritt der Band rund um Frontmann Mat McNerney beim legendären Roadburn Festival.
Die im Bericht über 2018er-Roadburn getroffene Feststellung gilt allerdings leider auch für das nun veröffentliche Tondokument: Trotz des guten Songsmaterials, das sich mehrheitlich aus dem aktuellen Studioalbum „Motherblood“ rekrutiert, zündet „Doomsday Roadburn“ nicht vorbehaltlos. Irgendwo zwischen einer anspruchsvollen Darbietung, dem Anspruch, vierzehn Songs in 56 Minuten zu pressen, und der eigentlich nötigen Live-Räudigkeit findet „Doomsday Roadburn“ keine Mitte. Die erste Hälfte der Bühnenshow ist soundtechnisch unausgeglichen, die zweite Hälfte zwar besser, aber der Zug GRAVE PLEASURES kommt nicht mehr so recht aus dem Bahnhof. Die beiden Extra-Songs aus den „Motherblood“-Sessions sind ein nettes Gimmick, aber allein sicherlich kein Kaufgrund.
„Doomsday Roadburn“ zündet nicht vorbehaltlos
Für ein stimmiges Live-Album von GRAVE PLEASURES wäre die Ansetzung in einer kleineren Spielstätte auf dem Festival – wie dem stimmungsvollen „Het Patronaat“ – vielleicht besser gekommen. Als „Rausschmeißer“ auf großer Bühne in der Haupthalle (der Gig fand nach Mitternacht statt) fehlt der Band und letztlich auch dem Publikum Punch und Wucht.
GRAVE PLEASURE-Maniacs holen sich das Live-Dokument natürlich trotzdem. Allen anderen Interessierten sei für die gesparten Euro eher ein Konzertticket für einen Auftritt der Band ans Herz gelegt, denn ein Erlebnis ist die Band auf der Bühne ansonsten allemal.
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