Grave Desecrator - Sign Of Doom

Review

GRAVE DESECRATOR sind eine brasilianische Band, die zwar schon seit Beginn des Jahrzehnts existiert, aber erst dieser Tage mit ihrer ersten CD auf der Matte steht. Bandlogo sowie Cover und Aufmachung von „Sign Of Doom“ weisen in die Frühzeit des Black Metal, als dieser noch gar nicht so viele musikalische Merkmale herausgebildet hatte und sich weitgehend über Selbstverständnis, Optik und Lyrics definierte. Und natürlich hören die vier Bandmitglieder auf so schaurige Pseudonyme wie Butcherazor, Valak The Necrogoat, Black Sin And Damnation und Adrameleck („Drums of Torment“). Das aber nicht zu unrecht, denn „Sign Of Doom“ kann insgesamt als Pendant dazu durchgehen.

Da werden Schrammelriffs en masse aufgefahren, schnelles Drumming, das nie ins Geblaste abdriftet, und die rauhe Stimme des Sängers ist mit einer Extraschicht Hall unterlegt. Das ist der Stoff, aus dem schon vor vielen Jahren diverse Alben gestrickt wurden, und eigentlich waren die kreativen Reserven schon damals aufgebraucht. Dennoch gibt es immer wieder Bands, die sich mit Haut und Haaren diesem Sound verscheiben und sich aus diesem Fundus an Riffs und Symbolen bedienen. Aber wenn GRAVE DESECRATOR heute so klingen wie manch andere Band im Jahr 1988, so ist das dennoch nicht verwerflich. Denn wieviele Bands haben sich in rasanter Geschwindigkeit von ihren Wurzeln entfernt und dies mit den Worten verkauft: „No change in sound, just new songs…“? Wie oft musste man sich anhören, dass man als Fan einer Band ausgedient hat, wenn man den Veränderungen nicht mehr folgen konnte und/oder wollte? GRAVE DESECRATOR verorten sich meilenweit in der Vergangenheit und sind auch sonst meilenweit entfernt, von ihrer Ausrichtung abzurücken, denn rein spieltechnisch agiert das Quartett eher auf einem Basislevel. Keine Angst, die zehn Tracks sind sauber eingespielt und auch abwechslungsreich in Szene gesetzt, jedoch innerhalb eines klar definierten Terrains. Flitzefinger sind die Saitendehner nicht, und Gitarrensoli finden nur im Ausnahmefall statt, während der Drummer sich ebenfalls nicht in progressiven Drumpatterns verliert. Dafür besticht der Vierer durch seine zur Schau gestellte musikalische Bodenständigkeit.

Das ist zwar nicht sonderlich originell, und generell fällt es schwer, selbst nach ein paar Durchgängen die einzelnen Tracks zu benennen. Charmant ist es trotzdem, was die Brasilianer da abliefern. Ob man es wirklich braucht, ist eine andere Frage. Dafür muss man sich vermutlich nicht mit bangen Fragen auseinandersetzen, die von Dingen wie Veränderung oder Fortschritt handeln. „No change in sound, just new songs“ – hier ist es absolut ehrlich gemeint.

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19.12.2008

- Dreaming in Red -

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1 Kommentar zu Grave Desecrator - Sign Of Doom

  1. Anonymous sagt:

    Troops of Doom??? Ist das Max Cavalera am Mikro? Dieser Hall auf den Vocals… Dieser Silberling tönt wie seinerzeit Sepulturas Debut "Morbid Visons" – und genauso Klasse find ich diesen Krach auch. Technik gibt es woanders, Inovation auch – hier wird thrashiges Schwarzmetall auf das Wesentliche reduziert. Lärm zum schnell Auto fahren. Nur geil…

    8/10