Grave Desecrator - Dust To Lust

Review

Sechs Jahre waren sie – zumindest an der Studioalben-Front – abstinent, nun veröffentlichen die brasilianischen Blackened Death Metaller GRAVE DESECRATOR ihr drittes Album „Dust To Lust“. Das rumpelt, wie von der Band zu erwarten war, in gewohnter Qualität voran, erinnert mal eher an Uptempo-War-Metal-Kollegen wie BLASPHEMY oder BLACK WITCHERY, dann wieder eher an die leider verblichenen Spanier PROCLAMATION oder an frühe MORBID ANGEL, während auch Old-School-Lärm-Kapellen à la SARCÓFAGO oder die ganz frühen Sachen solcher Bands wie SEPULTURA und SODOM ihre Spuren im Sound von GRAVE DESECRATOR hinterlassen haben. Das ist natürlich eines nicht – nämlich innovativ.

„Dust To Lust“: Power und Schlagkraft, aber keine Knaller

Trotzdem überzeugt „Dust To Lust“ mit konsequent hartem Songwriting und Abwechslung soweit es die Grenzen dieses speziellen Genre-Cocktails zulassen, obwohl dem Album nach hinten raus etwas die Puste ausgeht. So besteht ein großer Teil des Reizes von „Dust To Lust“ darin, dass GRAVE DESECRATOR darauf immer wieder auch das Tempo herausnehmen (zum Beispiel in „A Witching Whore“) und dabei entfernt an ihre finnischen Genrekollegen ARCHGOAT erinnern (allerdings mit weniger Black-Metal-Einflüssen), was dem Ganzen mehr Power und Schlagkraft gibt als jene Bands zeigen, die eine halbe Stunde ohne Sinn und Verstand im Uptempo herumprügeln. Trotzdem funktionieren viele Songs nicht so gut, wie sie könnten – denn die meisten Riffs auf „Dust To Lust“ sind einfach keine Knaller. Es bleibt kaum was hängen, vieles, was GRAVE DESECRATOR auf ihrem dritten Album machen, ist zwar düster und hart … aber einfach nichts, was sich im Kopf festsetzt.

GRAVE DESECRATOR machen auf finster – aber ob das für Höhenflüge reicht?

Das klingt jetzt negativer als es gemeint ist, denn „Dust To Lust“ ist schon ein gutes Album. Es fehlt eben nur an zündenden Ideen für die Ewigkeit. Ein Stück weit gleichen GRAVE DESECRATOR das durch die finstere Stimmung ihres Materials sowie durch ihren kultigen Sound und die klugen Strukturen ihrer Songs aus – aber es reicht eben trotzdem nicht für Höhenflüge. Solide, ordentlich und für Fans der weiter oben genannten Vergleichsbands hörenswert … nicht mehr, nicht weniger.

27.05.2016

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