Granit - Granit
Review
14 Jahre rocken GRANIT aus dem Berner Seeland bereits auf verschiedenen Bühnen, nun machen sich die fünf Schweizer mit ihrem selbst betitelten Debutalbum daran, Freunde von Hardrock auch mit einer CD für ihre Musik zu begeistern. Live ist ihnen das wohl schon im Vorprogramm von Bands wie KROKUS, SHAKRA und Doro Pesch gelungen, so dass es an der Zeit war, ihre Songs auf silberne Scheiben zu pressen. Aufgenommen wurde „Granit“ im Studio von Tommy Vetterli und an der Produktion und dem Sound der Platte gibt es nichts auszusetzen.
Das rockt ganz ordentlich, was einem da aus der heimischen Beschallungsanlage entgegen kommt. Allerdings lassen die Songs von GRANIT meines Erachtens Eigenständigkeit und Kreativität vermissen. Für Leute, die einfach nur ein Rockalbum ohne Innovationen hören wollen ist diese Scheibe ideal, wer auf der Suche nach etwas Neuem ist, wird das auf „Granit“ jedoch nicht finden. Die Texte drehen sich größtenteils um die klassischen Themen Frauen und Musik, wobei diese Themen durchaus in die moderne Zeit geholt werden. So gibt es zum Beispiel in „Isolation“ nicht mehr den klassischen Liebesbrief, sondern eine „message on my flatscreen“. In „Lonely Little Dreamer“ wird die Wahl des Musikerdaseins statt eines richtigen Berufes besungen und „Life“ könnte als eine der kitschigsten Balladen in die Musikgeschichte eingehen. Bei mir ruft der Song das Bild einer verrauchten Kneipe zur Mittagszeit, in der sich nur wenige – bereits zum Inventar gehörende – Gäste befinden, die auf dem Tresen hängen und sich von schnulzigen Songs berieseln lassen, hervor. Zu wenig Abwechslung bietet meines Erachtens nach auch die Struktur der Songs: in den meisten Fällen wechseln sich zunächst Mitsingrefrain und Strophen ab, bis nach dem obligatorischen Gitarrensolo noch ein paar Mal der Refrain wiederholt wird und der Song nach dreieinhalb bis viereinhalb Minuten ein Ende findet.
Positiv hervorzuheben ist der seit 2004 GRANIT seine Stimme leihende Sänger Adrian Leu, bei dem es tatsächlich ein Glück ist, dass er das Rockstarleben angestrebt und zum Mikrofon gegriffen hat. Aber auch die anderen vier Musiker beherrschen ihre Instrumente zweifelsohne und so liefern GRANIT ein dem Bandnamen entsprechend solides Debutalbum ab, ins Rollen werden sie damit aber nur wenig bringen bringen.