Grand Lux - Carved In Stone

Review

Ha! Ich wusste es! Nicht nur Black Metal oder keyboardlastiger Power Metal kommen aus Norwegen! Auch der klassische Metal ist dort vertreten. Ihr glaubt das nicht? Doch, solltet ihr! Denn GRAND LUX machen das mehr als deutlich.

„Carved In Stone“ ist das zweite Album der Band um Goldkehlchen Phil Goode. Mit ihrem schnörkellosen Metal der gehobenen Klasse, wissen die Jungs auch durchaus zu überzeugen. Und wenn ich schnörkellos meine, dann ist der Metal wirklich schnörkellos. Okay, hier und da kommt schon ein Keyboard daher. Aber nie so sehr, dass es sehr ins Gewicht fallen würde. Und genau das macht die Mucke der fünf Metalheads aus: Songs, die direkt in Ohr gehen, ohne dabei nach mehrmaligen Hören langweilig zu werden. Vergleiche zu Bands wie DIO, JUDAS PRIEST, ACCEPT oder auch KISS sind nicht von der Hand zu weisen. Doch die Musiker wissen schon, wie sie ihren Weg zu gehen haben.

Die Tracks im einzelnen sind durchweg gelungen. Der Opener „1000 Paper Cranes“, mit einem merk- bzw. denkwürdigen Intro, erinnert vom Gesang her spontan an Rob Halford zu „Defender Of The Faith“ Zeiten. Klasse Nummer! Das folgende „Fallen Angel“, ein typischer Midtempostampfer, ist nicht minder stark. Alleine der Chorus ist es schon wert, mal ein Ohr zu riskieren. „Escaping The Clouds“ macht ebenfalls eine gute Figur. Die düstere Grundstimmung des Stückes wird durch einen hoffnungsvollen Refrain verdrängt, aber nie ganz aus dem Umfeld verbannt. Lobenswert sei hier auch die Gitarrenarbeit von den Kirk Evin und B.D. Hughes genannt, da beide Gitarristen einen starken Job machen. Na, das Riff kenne ich doch, das haben LORDI auch schon mal verbraten. Moment, wie hieß der Titel? Ach ja, „Forsaken Fashion Dolls“. Dz dz, GRAND LUX, bei „Eye Of The Storm“ habt ihr aber zugelangt. Obwohl, welches Riff wurde noch nicht geschrieben? „Through Dirt“ kommt dann auch wieder ohne altbekannte Riffs aus. Oder auch nicht. Wer hat hier denn wieder die alten Gary Moore Platten rausgekramt. Macht es beim nächsten Mal nicht mehr so offensichtlich! So, jetzt aber: „Like Hail From Blue Sky“, eine Nummer ganz im Stile von KISS, wurde ordentlich in Szene gesetzt und macht Lust auf mehr. Ich freue mich schon auf den Sommer, Karre raus, Fenster runter, diesen Track rein und yippieh! Fuß schön auf dem Gas lassen. Sleaze! Das fällt mir bei „Love Reflection“ ein. Schöne Nummer, mit leichten MAIDEN Anleihen, zumindest bei den Gitarren. „Never Fall“ ist eine gute, solide Nummer, die jedoch nicht sonderlich heraussticht. Der Refrain wurde hier und da einfach zu oft wiederholt, was auf Dauer etwas nervt. Doch mit „Eternity In Fire“ ist wieder Schluss mit der Mittelmäßigkeit. GRAND LUX sollten ihr Augenmerk öfters auf die schnelleren Stücke lenken, denn dafür haben sie ein ganz besonderes Händchen. Die Nummer ist der ultimative Banger auf der Scheibe. Schön dreckig, fett und geradeaus gespielt, schlicht und ohne Umwege. Anspieltipp! Natürlich darf bei so einer Scheibe auch das obligatorische ruhigere Stück nicht fehlen. Doch weit gefehlt, wer jetzt mit einer Ballade rechnet! Nee, „Rainbows´s End“ hätte vom Titel zwar ein schnulziger Song werden können, ist er aber nicht. Der Track strotzt gerade so vor Power, bleibt vom Gemüt her jedoch ruhig und, ähhm, besinnlich. Vor allem das Gitarrensolo im Mittelteil kann sich hören lassen.
Als Bonus könnt ihr euch noch den coolen Clip zu „Escaping The Clouds“ reinziehen!

Obwohl hier und da sicherlich auf die größeren Acts der Metalszene gespickt wurde (was ich ihnen durchaus verzeihe), muss man den Jungs eingestehen, dass sie wissen, wie man Songs zu schreiben hat. Aussetzer gibt es keine, das Level ist durchaus konstant und die Produktion knallt auch mächtig. Fans der eben genannten Bands sollten hier mal ein Ohr riskieren, es schadet nicht. Ich behalte den Silberling jedenfalls noch ein paar Tage im Player.

01.02.2007

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