The Moon Lights The Way -

Review

GRAIN OF PAIN ist das Solo-Projekt des finnischen Musikers Timo Solonen, der mit INFIRMUM bereits eine weitere Band am Start hat, die sich dem Death-/Doom Metal mit typisch finnischem Vibe verschrieben hat. Als Sessionmusiker für sein erstes Album „The Moon Lights The Way“ hat er sich jedenfalls prominente Unterstützung geholt. Juho Räihä und Juuso Raatikainen sind derweil für ihr Engagement bei SWALLOW THE SUN bekannt, Bassist und Background-Sänger Lars Eikind war unter anderem bei BEFORE THE DAWN aktiv. Inhaltlich lassen sich die Skandinavier wie so oft nicht in ein klar bemessenes Korsett zwingen und verschmelzen Einflüsse aus verschiedenen Subgenres und genrefremden Elementen.

Erfahrenes Personal…

Macht der Anfang von „Beneath“ mit kräftigen Growls noch den Eindruck eines mit schweren Riffs ausgestatteten Doom-Brockens, werden Arrangements und Einflüsse im Laufe des Albums heller und entwickeln sich teilweise in eine Heavy Rock-Richtung mit Gothic-Versatzstücken. Durch seine choralen Elemente ist etwa der Titeltrack von „The Moon Lights The Way“ ein verletzliches Stück, das im Anschluss vom deutlich brachialeren, wenngleich etwas ideenlosen „As Suffering Ends“ abgelöst wird. Danach wird es mit „The Witch“ und der weiblichen Gaststimme von Sini Pajunen, die auch schon einen Beitrag für ORANSSI PAZUZU geliefert hat, unter akustischen Klängen gar psychedelisch.

Im weiteren Verlauf rücken GRAIN OF PAIN wieder zurück in Doom-Spur, bevor man sich mit den Bonus-Tracks „The Path“ und „Black Dust“ erneut öffnet. Gerade Ersterer mit etwas flotterer Grundausrichtung, einem verträumt melodischen Riffing und den ohnehin guten clean Vocals ist absolut überzeugend, will aber als Puzzleteil nicht so richtig ins diffuse Gesamtbild von „The Moon Lights The Way“ passen. So bleibt insgesamt das Gefühl zurück, dass GRAIN OF PAIN hier zu viele Versuche in verschiedentliche Richtungen starten, ohne eine wirklich eigene Identität entwickeln zu können.

…auf Identitätsfindung

Dass Solonen und seine Mitstreiter keine blutigen Anfänger sind, ist auf „The Moon Lights The Way“ zweifelsfrei belegt, doch den Nachweis zur Daseinsberechtigung, neben einem inhaltlich zumindest ähnlich gelagerten Projekt, müssten GRAIN OF PAIN noch erbringen. Zwischen Gothic Metal, Heavy Rock und Death-/Doom Metal bespielen die Finnen auf ihrem Debüt gefühlt noch ein paar Wiesen zu viel.

04.06.2024

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