Grafvitnir - Obeisance To A Witch Moon

Review

Von ihrer Bandgründung 2007 bis zur Veröffentlichung ihres ersten hörbaren Lebenszeichens „NâHâsh“ anno 2012 vergingen ganze fünf Jahre – dafür haben die Schweden GRAFVITNIR seitdem ordentlich an Tempo zugelegt und in rund vier Jahren vier Alben und eine Demo herausgebracht. Das vierte dieser Alben hört auf den Namen „Obeisance To A Witch Moon“ und ist im Dezember auf Daemon Worship Productions erschienen, und wenn GRAFVITNIR bisher eher unter dem Radar der meisten Black-Metal-Fans durchgeflogen sein dürften, stehen die Chancen, mit dem neuen Album zumindest im Untergrund der Szene durchzustarten, nicht schlecht.

GRAFVITNIR kombinieren Old School mit New School, Melodie mit Finsternis, Orthodoxie mit Eingängigkeit

Denn GRAFVITNIR präsentieren mit „Obeisance To A Witch Moon“ ein gelungenes Black-Metal-Album, das sich zwischen die Nesseln der typischen Black-Metal-Richtungen ihrer Heimat setzt und beide miteinander vereint. So ist die pfeilschnelle Melodik solcher Bands wie DARK FUNERAL und MARDUK – vor allem das Debüt von ersteren hat deutlich seine Spuren im GRAFVITNIR-Sound hinterlassen – auf „Obeisance To A Witch Moon“ genauso zu hören wie die finstere, morbide, orthodoxe Stimmung solcher Bands wie OFERMOD und ONDSKAPT.

Damit gelingt GRAFVITNIR ein Kunststück, an dem viele kontemporäre Black-Metal-Bands scheitern, nämlich die Eingängigkeit und Melodie-Orientierung der Neunziger-Schule mit der düsteren, okkulten Herangehensweise der Orthodoxie zu vermischen. „Obeisance To A Witch Moon“ steht wortwörtlich genau in der Mitte dieser beiden Spielarten, und so ist es nicht nur eine höchst finstere, stimmungsvolle Angelegenheit, sondern auch ziemlich eingängig im Sinne von „The Secrets Of The Black Arts“ oder auch „Storm Of The Lights Bane“.

„Obeisance To A Witch Moon“ ist kein perfektes Album – aber trotzdem ein Reinhören wert!

Ganz rund und perfekt ist das Album dabei nicht, letztlich fehlt an einigen Stellen noch der eine oder andere Höhepunkt, die eine oder andere zündende Idee. Trotzdem legen GRAFVITNIR mit ihrem vierten Album eine beachtliche Leistung hin, Fans all der oben genannten Bands sollten definitiv mal einen Horch riskieren – denn, wie gesagt, die Leichtigkeit, mit der die Schweden Eingängigkeit und Melodie einerseits mit Dunkelheit und Orthodoxie andererseits vermischen, das ist schon beeindruckend. Hoffen wir, dass sich GRAFVITNIR mit „Obeisance To A Witch Moon“ endlich auch die Beachtung der Szene erarbeiten – verdient hätten sie es.

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07.01.2017

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