Grabak - Scion

Review

GRABAK aus Leipzig können inzwischen 25 Jahre im Black-Metal-Genre in ihrem Lebenslauf vermerken. Mit „Scion“ bringt die Band nun ihr siebtes Album raus und kann diese Erfahrung zwar unter Beweis stellen, gerät aber stellenweise ins Stolpern oder mit dem Sound aneinander.

Wüster Krach erklingt am Anfang von „Scion“

„Scion“ beginnt mit einem instrumentalen Intro und überfährt den Zuhörer danach mit wüstem Krach. „Epitomes Of Cruelty“ ist ein wirrer und holprig gespielter Song, der zudem unter einem äußerst matschigen Sound leidet. Das lässt für den Rest des Albums nichts gutes erahnen, doch dankbarerweise steigt die Klangqualität mit dem nächsten Track deutlich an.

Tatsächlich bildet „Furia II – Weltenbrand“ zusammen mit dem folgenden Track „Blutkelch“ auch schon das Highlight von „Scion“. Als deutschsprachige Variante von SETHERIAL und DARK FUNERAL machen GRABAK eine gute Figur. Die handwerkliche Erfahrung macht sich in den rasend-melodischen Songs bemerkbar, auch wenn keine Geniestreiche zu erwarten sind.

Dennoch zeigen sich GRABAK auch im weiteren Verlauf von „Scion“ immer wieder anfällig für Stolper. Wenn es zu rasant wird, wird die Musik schnell rumpelig, der Sound matschig. Auch wenn das Album, wie sein Vorgänger „Bloodline Divine„, in den Echolux Studios aufgenommen wurde, ist er dieses mal nicht immer klar, sondern häufig verwaschen und wenig ausdifferenziert. Was schade ist, denn häufig ist das durchaus vielschichtige Songwriting nur zu erahnen.

GRABAK bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück

Insgesamt bleiben GRABAK mit „Scion“ hinter ihren Möglichkeiten zurück. Der Track „Black Water“ mag exemplarisch hierfür stehen, denn er beginnt rabiat, doch die Melodien gehen zunächst im Lärm unter. Erst im Mittelteil sind die interessanten Ansätze vernünftig ausgearbeitet und erkennbar, was nicht nur den Sound betrifft, sondern auch die instrumentale Umsetzung, die den Zuhörer förmlich zuschüttet. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Auch wenn vor allem die Atmosphäre unter diesen Schwachpunkten leidet, ist „Scion“ ein größtenteils unterhaltsames Black-Metal-Album geworden. Zwar gelingt es nicht ganz, an den starken Vorgänger anzuschließen, doch unterm Strich machen GRABAK dennoch eine gute Figur. Wer der Band oder ihren skandinavischen Vorbildern bisher etwas abgewinnen konnte, dürfte auch mit „Scion“ zufrieden sein.

26.03.2021

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1 Kommentar zu Grabak - Scion

  1. xXx-Oimel-xXx sagt:

    Machen wir es kurz: gute Aufmachung, gute Songs…bis dahin 8 Punkte. Die pottige Produktion verdirbt leider den ganzen Spaß am Album. Gerade im Schlagzeugbereich matscht, rumpelt und wummert es an allen Ecken und Kanten. Auch die Keyboards sind nicht stimmig eingeflochten. Eigentlich matscht so gut wie alles. Vergleicht man „Bloodline Divine“ mit „Scion“ so ist es eine Wohltat den Vorgänger zu hören.
    Einen Grund um dieses Album zu kaufen erschließt sich mir nicht. Man kann die CD im heimischen Garten als Vogelschreck aufhängen und sich das Digi in die Vitrine stellen (oder dem Ganzen einen Sinn geben und gleich in die Papiertonne werfen = recyceln).
    Mit diesem Album haben sich GRABAK keinen Gefallen getan.

    4/10