Es gibt sie noch: leicht billig und etwas prollig wirkende Cover-Artworks mit blutenden barbusigen Frauen aus der digitalen Retorte. Eines dieser Bilder ziert „Bloodline Divine“, das neue Album der Black Metal-Veteranen GRABAK – die es tatsächlich auch noch gibt! Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn die Leipziger mussten in diesem Jahrzehnt nicht nur mit einem instabilen Lineup kämpfen, sondern hatten auch daran zu knabbern, dass ihr damaliges Label, der Twilight Vertrieb, kurz nach Veröffentlichung des letzten Albums insolvent ging.
GRABAK sind zurück!
Aber totgesagte leben ja bekanntlich länger. GRABAK konnten sich wieder zurückkämpfen und sind inzwischen bei Massacre Records untergekommen. Zwei neue Musiker an Schlagzeug und Gitarre konnten zudem an der instrumentalen Front für Stabilität sorgen. Vor allem Trommler B.S. macht auf dem neuen Album eine sehr gute Figur und katapultiert GRABAK, die ohnehin schon immer ziemlich fix unterwegs waren, auf ein neues Geschwindigkeitslevel. Meinetwegen kann der Herr aber auch öfters mal vom Gas runter gehen. Er kann nämlich nicht nur schnell, sondern auch gut spielen, was in walzenden Songs wie „Sinnocence“ deutlich zur Geltung kommt. Die Saitenhexer brauchen sich ebenfalls nicht zu verstecken und zaubern pfeilschnelle Melodien aus den Boxen.
Insgesamt klingen GRABAK musikalisch ein bisschen gereifter, ihr Black Metal wirkt aber nichtsdestotrotz ein wenig aus der Zeit gefallen, was aber nicht weiter schlimm ist. Während andere Bands versuchen, mit räucherstäbchengeschwängerter Atmosphäre und spirituellen Anleitungen zu punkten, geht es bei den Leipzigern schnörkellos nach vorne und in die Tiefen der metallischen Hölle. Optisch sind Ledermantel, Corpsepaint und Patronengürtel immer noch Pflicht, musikalisch heißen die musikalischen Vorbilder weiterhin SETHERIAL und DARK FUNERAL. Das bedeutet, dass rasante Gitarren pechschwarze Melodien ausspucken und tobendes Geknüppel sich mit symphonischen oder stampfenden Parts abwechselt. Dementsprechend wichtig ist eine gute Produktion, die jeden Ton kristallklar rauskitzelt und auf „Bloodline Divine“ zum Glück vorhanden ist. Verantwortlich dafür zeichnen sich DISILLUSION-Frontmann Andy Schmidt und sein Kompagnon Michel Boer, die sich dafür ruhigen Gewissens auf die Schulter klopfen dürfen.
Schwarzmetallische Wertarbeit!
Unterm Strich ist „Bloodline Divine“ ein mehr als solides Black Metal-Album aus deutschen Landen, das beim ersten Durchgang zwar etwas belanglos und austauschbar klingt, mit der Zeit aber spürbar wächst und tatsächlich auch einige richtige Kracher wie zum Beispiel den Titelsong oder den abwechslungsreichen Rausschmeißer „Apostate“ im Gepäck hat. Natürlich kann man kritisieren, dass man das alles schon einmal irgendwo gehört hat. Wer aber keine Lust mehr hat, auf die nächste NAGLFAR zu warten und neuen Stoff sucht, der kann hier bedenkenlos zugreifen.
Nach all den Jahren wieder ein Lebenszeichen von GRABAK. Ich habe damit eigentlich gar nicht mehr gerechnet. Und auch wenn man sie vom Hören her seit dem Urknall kennt, war mein erstes Album von ihnen „SIN“ – welches ich stellvertretend neben „Encyclopaedia Infernalis“ bis dato als ihr bestes Werk halte. Dabei fand ich GRABAK immer nur gut mit Luft nach oben, als hätten sie in der Vergangenheit nie ihr Potenzial ausgeschöpft.
„Bloodline Divine“ setzt den eingeschlagenen Weg von „Agash Daeva“ und „SIN“ fort.
Neuerungen findet man allerdings auch, so klingt der Gesang um einiges variabler und nicht mehr so gepresst wie früher und GRABAK können auch ganz episch klingen ohne an Aggressivität zu verlieren, als Beispiel seien hier „Corpsebride“ und „Oblivion“ genannt. Fand ich die Vergleiche mit SETHERIAL immer legitim, so lässt sich ein Hauch NECROPHOBIC (beim Titeltrack sehr gut hörbar) nicht leugnen.
In der Vergangenheit konnte es passieren, dass ein GRABAK Album an einem vorbei rauschte wenn man nebenbei beschäftigt war, was hier nicht passiert. Jeder Song hat seine Trademarks mit Wiedererkennungswert.
Im Grunde gibt es hier wenig Spielraum für Kritik. Selbst die Produktion braucht sich nicht vor internationalen Veröffentlichungen zu verstecken – hier ballert und raucht es an allen Ecken und Kanten. Fett und dreckig & dabei filigran zugleich.
Einzig über das Frontcover lässt sich streiten…wobei da die Ästhetik im Auge des Betrachters liegt.
Was für ein Killeralbum!
Öhm..ja. Ich ich weiß garnicht wie ich es sagen soll ?! Das album is echt grottig, ob cover oder musik.
Mir ein rätsel was sich die jungs dabei gedacht haben, sowas zu veröffentlichen.
Die „blastbeats“ sind permanent daneben, der drumsound ist einfach nur unterirdisch, die gitarren spielen streckenweise auch an ein ander vorbei.. nix gegen ne schöne disharmonie, aber das ist zu viel des „guten“.
Und das Cover…?! Sowas einfallsloses und schlecht dahergefotoshopt hab ich lange nicht gesehen. Die lacher hatten sie auf ihrer seite ! Definitiv eine rückentwicklung im Gegensatz zu den beiden Vorgängeralben.