Grabak - Agash Daeva

Review

„Agash Daeva“, dieser Titel nimmt Bezug auf Dämonen weiblicher Provinienz mit sehr bösem Blick, wie der geneigte Leser dem Interview mit der Höllenhorde aus deutschen Landen GRABAK entnehmen kann. Und GRABAK im Jahre des Herrn 2007 kommen auf schwarzen Schwingen, giftig wie eine Natter, bersekerhaft, rasend, immer den schwarzen Thron im einäugigen, aber festen Blick.

„Beyond A Black Horizon“ stimmt uns mit apokalyptischem Drumming, wespenartig sirrenden Gitarren und Gesang, der mich an DARK FUNERAL erinnert, bestens auf das neue Album ein. No prisoners taken, könnte man geplättet sagen, denn ein Orkan von knüppelnden Ork-Horden walzt uns nieder. Die Melodien sind verführerisch plaziert, die Hiebe warten hinter jeder Wegbiegung. „Nightworks“ bietet ein nettes Riff, wir wissen ja nun, dass Black Metal-Bands gerne auch mal im Thrash wildern; das tun auch GRABAK wohldosiert. Trotz aller Härte und Speed wirken die fünf Unholde sehr melodisch. Und die Feinheiten innerhalb der Songs muss man sich erschliessen. Das braucht Zeit. Die Blume des Bösen öffnet sich ja auch nicht in vier Minuten und gibt all ihre Schönheit und das ihr innewohnende Gift preis. Das Schlagwerk ist wirklich Death Metal. „Dominion Stigmatized“ lebt von einer Mischung aus Knüppelei, schwirrenden Axtattacken und diesem aggressiven Keifen, dass wie auch das Drumming sehr viel Kraft kosten muss, das Sauerstoffzelt kann einfach nicht weit sein.

„Homo Diabolus“ und „The Beauty In A Gorgon’s Eye“ fallen recht abwechslungsreich aus: überraschend originelle Melodien und spontane Wendungen schüttelt sich die Band nur so aus den Ärmeln ihrer Kettenhemden. Hakenschlagend deutsches Liedgut vortragend, so könnte mans auch nennen. „Judas Iscariot – As Wolf Amongst Sheep“ bezeichnet GRABAKS derzeitige Stellung ganz gut: sind sie nicht Hecht im Karpfenteich? Und dieser Hecht nimmt, was er mitbekommt: schnell und melodisch wie NEGATOR, Groove und Rhythmik à la SONIC REIGN, die Aggressivität und Düsternis von FUNERAL PROCESSION. „Furia“ gibt uns im Refrain eine Vollbedienung in Sachen dunkler Keys; sehr einprägsam, diese Passage, eines der Highlights des Albums für mich. „Code666: Blasphemic“ fährt allergemeinsten Gesang und Text auf, das folgende „Strigoi“ tönt moderner durch die mechanische Stimme aus dem Off, scheppernder Midtempo-Thrash dominiert.

„Through The Ten Circles Of Hell“, komplex arrangiert, immer mit dem Dreschflegel einherkommend, gibt noch einmal eine Quintessenz der Möglichkeiten dieser Band. Mir persönlich würde es durchaus zusagen, wenn GRABAK hin und wieder noch mehr Atmosphäre in die Tracks einbauen würden, die früher eingesetzten narrativen Vocals oder längere verhaltene Instrumentalparts könnten noch zusätzliche Abwechslung schaffen. Und sie können das ja gut, wie sie schon bewiesen haben. Manchmal ist es nämlich sehr viel Geknüppel auf einmal; andererseits haben sie da eine düstere Nische für sich entdeckt und in dem Bereich macht ihnen so schnell keiner was vor. Nach dem Hören dieses Albums, dieser geballten Ladung Härte muss man sich erst einmal zurücklehnen; wenigstens ganz kurz muss dann mal ANTIMATTER, GALAS oder PORCUPINE TREE gehört werden.

18.07.2007

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2 Kommentare zu Grabak - Agash Daeva

  1. Anonymous sagt:

    Auf "Agash Daeva" führen GRABAK mit enorm viel Fingerspitzengefühl das fort, was sie bereits auf den vorigen Veröffentlichungen auszeichnete: Treibendes Präzisionsgeknüppel, walzende Gitarrenriffs, ein bestialisches Stimmorgan und das Feingefühl für kalte Melodien.

    8/10
  2. lulatsch666 sagt:

    Ich schlag noch einen Punkt drauf weil die CD sehr sehr geil ist!!

    9/10