2011 gab es ein erstes, selbstbetiteltes Album, letztes Jahr folgte die EP „Necrology Of The Witch“, bald steht im Hause GRÁ nun ein neues Werk in voller Länge an. Das trägt noch keinen Titel und hat noch kein Veröffentlichungsdatum, aber mit der digitalen Single „Where Shadows Dwell“ setzen die Schweden in weiser Voraussicht an, trotzdem schon mal Lust auf die kommende Langrille zu machen. Und im Großen und Ganzen gelingt ihnen das.

Spur Nummer eins beginnt mit einem unheilsschwangeren Intro, bestehend aus stimmigen Akustikgitarren und Keys, schnell gesellt sich eine Powerchords bratende E-Gitarre dazu – und ab geht’s in den Midtempo-Hauptteil, der sich finster, aber melodisch gestaltet. Soweit klingt „Where Shadows Dwell“, als hätten MAYHEM vor den Aufnahmen zu „De Mysteriis Dom Sathanas“ einen Melodie-Clown gefrühstückt. Das ist grundlegend interessant, aber bitte ausschließlich als Beschreibung der musikalischen Ausrichtung zu verstehen – mit der Atmosphäre und der zwingenden Intensität jenes MAYHEM-Werkes ist „Where Shadows Dwell“ nicht mal ansatzweise vergleichbar. Trotzdem agieren GRÁ einigermaßen stimmungsvoll, und wenn nach anderthalb Minuten überraschend ein schnellerer Part einsetzt, der sich im weiteren Verlauf mit den langsameren Teilen abwechselt, bringen die Schweden sogar ein Stück Unvorhersehbarkeit ins Spiel.

Für das kommende Album versprechen GRÁ mit „Where Shadows Dwell“ nicht wenig, aber weil das überwiegend im schleppenden Midtempo angesiedelte Material auf fünf Minuten gut funktioniert, muss für die Spielzeit eines Albums ja nicht dasselbe gesagt sein. Die, ähm, B-Seite der Single wird übrigens durch eine Liveversion von „Offerök“ (vom ersten Album) bekleidet, welche sich noch schleppender gestaltet als „Where Shadows Dwell“. Netter Song, aber der matschige Sound macht das Ganze irgendwie überflüssig.