Gottesmorder - Gottesmorder

Review

Mit ihrer selbstbetitelten Auftakt-EP verschaffen sich die aus Pisa stammenden Italiener GOTTESMORDER (jap, richtig gelesen, ohne ö) erstes Gehör im genreübergreifenden Black Metal- und Sludge-Metier. Mit den zwei Stücken und einer Gesamtspielzeit von über 25 Minuten bescheren uns Michele F. (Gesang, Gitarre), Nicola G. (Schlagwerk) und Matteo B. (Bass) ausladende Kompositionen mit angenehmer atmosphärischer Dichte und einer gezielt ausgeloteten Dynamik.

Das über 14 minütige „Winternight“ startet mit wabernder Atmosphäre und bedient zunächst eher die Ambient- und Drone-Fraktion, bis es in der fünften Minute langsam an Substanz gewinnt. Mit spirituell sägenden Gitarren und einem schleppenden Drum-Rhythmus baut sich das Lied zunehmend auf und wird im weiteren Verlauf durch eine heiser klingende Schrei- bzw. Brüllstimme ergänzt. Wenn dann der ballernde Uptempopart in der Mitte dem Stück einen düsteren Drive verpasst, wirken GOTTESMORDER zum ersten Mal groß und richtig voluminös. Zwar kann das etwas eintönig wirkende Gebelle auf Dauer nicht überzeugen und man wartet vergebens auf das gewisse Etwas, aber das tut dem grundsätzlichen Gelingen der Atmosphäre und des Songs an sich keinen Abbruch.

Den zweiten und zugleich auch letzten Teil der EP besiegelt das elf minütige „Abyss Of Throats“. Mit Tönen, die wie Glockenschläge klingen, leiten GOTTESMORDER das Stück ein, begleitet von heiserem Geschrei und unterstützenden Gitarrentönen. Wieder dauert es einige Minuten, bis alles in Gang kommt und langsam anfängt zu fließen. Mit traurigen Melodien und aufbauender Dynamik türmt sich die Musik auf, um erneut in einem schnellen, heftigen Part entladen zu werden. Wieder ist es der Gesang, der hier eher wie ein Neben- oder bestenfalls Beiwerk wirkt und nicht rundum überzeugen kann. Es fehlt einfach Substanz und Ausdruck in der Stimme. Musikalisch haben die Italiener dafür einiges zu bieten.

Diese EP ist der Einstand einer Band, die in Zukunft sicherlich noch viel starkes ans Licht bringen wird. Mit ein wenig Feilarbeit an den Feinheiten, besonders in Bezug auf den Ausdruck der Stimme, könnte die Truppe eine große Nummer am Sludge-Himmel bzw. im atmosphärischen Post-Black-Metal werden.

02.04.2013

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