Gorilla Monsoon - Extermination Hammer

Review

Schweiß. Schweiß fließt aus meinen Boxen und ergießt sich in den Raum. Der Gestank von Körperausdünstungen und massig Testosteron ist so einnehmend, dass kaum noch etwas anderes wahrgenommen wird. Irgendwo klirren Bierflaschen, die Fahne der anwesenden Personen ist deutlich. Zigarrettenqualm verdunkelt die Umgebung, hüllt einen jeden in die pulsierende Welt von purem Rock’n’Roll, dreckig, stinkend, gewaltig. Auf der Bühne steht eine Band. Die Gitarren hängen so tief im Schritt, dass sie wortwörtlich Eier haben. Der mächtige Sound bringt die Welt zum Beben. Der GORILLA MONSOON fegt mir brachialer Urgewalt über die Lande.

Was die Band mit „Extermination Hammer“, ihrem nach immerhin sieben Jahren Bandexistenz erst zweiten Studioalbum, abliefert, kann man ohne Bedenken als ihr bislang bestes Material bezeichnen. Viel geändert hat sich dabei allerdings nicht im Hause GORILLA MONSOON: ihre Musik ist immer noch derselbe Bastard aus Doom und Stoner Rock angereichert mit einer saftigen Portion Coolness. Schon im sehr tighten Opener zeigt die Band allen, wo es langgeht: Die Riffs sind dreckig, treten direkt ins Gesicht und sind 100% ohrwurmgefährlich. Dass da niemand ruhig sitzen bleiben kann, dass mitzuwippen und -gröhlen fast schon ein Zwang ist, ist klar.
Wenngleich GORILLA MONSOONs Musik immer noch genau so schnell ins Blut geht wie 80%-Absinth und auch bloß auf diese Art und Weise – als totaler Stimmungsmacher – gehört werden kann, bietet sie doch noch mehr; auf „Extermination Hammer“ zeigt die Band sich gereifter und detailverliebter. Anstatt dem Hörer nur eins überzuziehen, spielt die Band geschickt mit ihm – spielt mit den Erwartungen. Hört Euch da nur den dritten Song „My Way“ an. Nach etwa 30 Sekunden langsamem Drumming und einleitenden Gitarrenpickings wartet ein jeder Hörer darauf, dass der Monsun nun mit aller Gewalt losbricht. Pustekuchen! Der Song geht ganz ruhig weiter und spannt den Hörer bis zum Finale auf die Folter. Die anfängliche Enttäuschung, dass es nicht so zur Sache geht wie erwartet, weicht schnell der Erkenntnis, dass die Band es genau so geschafft hat, die Spannung die ganze Zeit hindurch aufrecht zu erhalten – das klappt auch noch bei dem x-ten Durchlauf.
Auch wenn sich solche Momente nicht zu knapp auf „Extermination Hammer“ finden, bleiben GORILLA MONSOON eben GORILLA MONSOON. Primär fegt das Album einem immer noch mal gegröhlte, mal gekeifte, mal clean gesungen aber verzerrte Vocals von Meister Jack Sabbath höchstpersönlich, der auf „Extermination Hammer“ ziemlich oft an ROD ZOMBIE erinnert, mal fette, erdrückend schwere Gitarrenriffs ganz nach BLACK SABBATH, dann mächtige groovende Rock’n’Roll-Gitarren um die Ohren.
Die gelungene Produktion trägt dazu bei, dass „Extermination Hammer“ wohl nicht nur dafür sorgt, dass man sich der guten Songs erfreut und wünscht, man sähe die Band live, sondern dass man ein Album, das explodiert wie eine Granate, genießen kann. Der Sound ist tight und drückend, vorallem die wummernden Bässe kommen richtig zur Geltung. Wenngleich recht klar und differenziert, wirkt die Produktion auf angenehme Art und Weise trocken – das kommt dem Gorillaschen Stoner sehr zu Gute.

Nun aber genug des Gequassels! Auf in den nächsten Plattenladen, „Extermination Hammer“ kaufen, Bier aufmachen und abrocken! Übrigens: Lust die Band live zu sehen, macht das neue Album natürlich trotzdem. Da die Band jetzt im November auf Deutschlandtournee geht, sollte niemand sich den GORILLA MONSOON entgehen lassen. Ich kann mir vorstellen, dass auch das neue Songmaterial in der Konzerthalle völlig zu überzeugen weiß.

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07.11.2008

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