Gorilla Monsoon - Damage King

Review

Es hatte schon etwas Skurriles, dass ausgerechnet GORILLA MONSOON den letztjährigen Wacken Metal Battle, den Nachwuchswettbewerb der Wacken Veranstalter, gewonnen haben. Denn mit ihrem dreckigen, doomigen Stoner Metal passen die vier Kollegen mal so gut aufs true Wacken wie Bockbier auf einen Kindergeburtstag. Da ist es fast schon ironisch, dass die Band als Preis ausgerechnet einen Plattenvertrag bei Armageddon Music mit nach Hause nehmen konnte.
Über diesen Weg erscheint jetzt das Debütalbum „Damage King“, das die Band noch vor dem glorreichen Sieg im Frühsommer letzten Jahres in Eigenregie aufgenommen hatte. Eigentlich eine längst überfällige und somit gut zu heißende Sache. Aber leider kommt die Scheibe bei weitem nicht an das heran, was GORILLA MONSOON auf der Bühne fabrizieren. Bei ihren Auftritten rotzen die Jungs schwere, schleppende, knallharte Songs herunter, die mit so viel kaltschnäuziger Coolness ausgestattet sind, dass man sich nicht mehr wundert, warum so viele andere Bands keine mehr abbekommen haben. Dabei bewegt sich das Spiel mit seinen unüberhörbaren BLACK SABBATH und CATHEDRAL Einflüssen zwischen langsamen, tonnenschweren Doomstern, groovigen Doomcorelern und massiven Rock’n’Rollern mit ENTOMBED’schem Drive. Dass die Songs einwandfrei funktionieren und sie zu den coolsten Combos auf heimischen Bühnen zählen, haben die Jungs live schon oft genug bewiesen. Es ist jammerschade, dass der Funke auf Platte nicht überspringen will. Hauptschuld trägt daran die viel zu zahme Produktion, die den Breitbandbums des Materials kastriert und in einen viel zu engen Sound presst. Dadurch geht die ganze Intensität flöten, die die Band normalerweise auszeichnet. Um auch nur annähernd einen ähnlichen Effekt zu erhalten wie bei einem Gig der Buben, muss man die Anlage bis zum Anschlag aufreißen, und erfährt selbst dann nicht den nötigen Punch. Das Tragische daran ist, dass man genau hört, dass die Songs ordentlich Pfeffer im Arsch haben, der auf Konserve aber leider nicht rüberkommt. Vielleicht sollte die Band künftig nur noch Live-Platten herausbringen. Wäre in diesem Fall sicher die bessere Alternative gewesen. Wer die Gelegenheit hat, sich GORILLA MONSOON einmal live anzuschauen, sollte sie unbedingt nutzen, um sich selber ein Bild von der Band zu machen. Beim nächsten Mal bitte etwas mehr Zunder, dann wird das Ding vollends rund!

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16.03.2006

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