Gorguts - Obscura

Review

Galerie mit 14 Bildern: Gorguts auf dem Summer Breeze Open Air 2017

Sick, Sick, Sick! Hier wird in fetter Produktion aufs härteste und krankhafteste gemetzelt. Selten habe ich derart brutal gefolterte Gitarren gehört, und solch verworrene Songstrukturen. Dieses Album entbehrt jeglicher Melodie und fräst sich wabernd in die Gehörgänge, arbeitet sich langsam schleppend, und dann wieder von Preßlufthämmern getrieben über das laut pochende Herz in die Magengegend vor, um diesen Karussell fahren zu lassen, während eine geschundene Seele ihren Schmerz und die Blutlust aus den Boxen schreit.

Als musikalische Vergleiche lassen sich, um wenigstens ganz grob die Richtung vorzugeben, PROFANITY und von mir aus auch noch DEEDS OF FLESH angeben, auch wenn es keine der beiden erwähnten Combos je geschafft hat, dermaßen abgedrehte und dennoch filigrane Gitarren erklingen zu lassen. Man merkt der Band die Spiellust und auch die Genialität an, und so leiert und leiert und leiert sich dieser wahnsinnige Exkrementenaufguß eine volle Stunde durch den Äther, einzig getrieben vom Willen zu verwirren und zerstören.

„Obscura“, einen besseren Titel hätte man für dieses Album nicht wählen können. Ich kann nicht mehr…

10.09.1999

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2 Kommentare zu Gorguts - Obscura

  1. lakeforest sagt:

    Krank und genial! Ich hatte Gorguts schon abgeschrieben, da kommt mir dieser Knaller mit dem treffenden Titel "Obscura" zu Ohren. Wer die Band noch von ihren ersten beiden Alben kennt, dürfte von dem deutlichen Stilwandel zunächst überrascht sein: Pflegte man früher den Uff-ta lastigen Death-Metal a la Suffocation, so ist Gorguts heute in die abgedrehte Richtung gegangen. Extreme Blast-Beats wechseln mit Double-Bass-Attacken, die absolut kranke Gitarren-Sweepings (zum Teil akustisch)untermalen. Melodien im herkömmlichen Sinn sucht man auf diesem Album vergeblich, dafür wird mit ungewöhnlichen Harmonien nicht gegeizt. In dem Maße, wie sich die Riffs zunächst aufeinandertürmen, stürzen sie im nächsten Moment in sich zusammen und gehen ineinander über. An Luc Lemay´s Gesang und Stimme kann man die alten Gorguts durchaus noch erkennen, doch leider hat er bei manchen Songs den zweiten Gitarristen ans Mikro gelassen, der leider mit einem eher nervigen Organ gesegnet ist. Doch wie ich gehört habe, ist dieser Gitarrist schon wieder entlassen und wird demnach auf dem kommenden Album, welches angeblich eine Mischung aus "The erosion of sanity" und "Obscura" werden soll, nicht mehr zu hören sein. Man darf gespannt sein.

    10/10
  2. Matthias sagt:

    Ich kann auf "Obscura" nichts von der Klasse, der beiden Vorgänger erkennen. Es wäre etwas zu weit gedacht von einer anderen Band zu sprechen, aber GORGUTS haben ihren Stil deutlich erweitert. Mal abgesehen davon, dass der Sound ziemlich flach und nervig ist (besonders die Gitarren), sind die Songs teilweise etwas langatmig gworden. Der Druck des göttlichen "The Erosion Of Sanity" ist nicht mehr vorhanden und auch der Gesang ist deutlich schwächer. Schade eigentlich…

    6/10