Öffnet Eure Schleusen der Skrupellosigkeit, lasst alle Hemmungen hinter Euch, mordet nach Euren Gelüsten und aus Spaß – mit anderen Worten: Dreht durch, vergewaltigt Eure Tabus! So oder ähnlich lässt sich die absurde Botschaft (Botschaft?) dieser sechs abnormen Briten resümieren, die nach „Mutilated in Minutes“ (2000) nun zum zweiten Mal mit der blutverschmierten Metabo aus dem Studio treten und das Resultat ihres morbiden Geiferns in den dunkelrot verklebten Händen halten: „Only Tools and Corpses“ wirkt wie der Zusammenschnitt einer entmenschten Blutorgie, die mit einer avantgardistischen Unbekümmertheit in der Gore-Szene weder Freund noch Feind erfasst und – einfach alle tötet. Das Töten als blutdurchtränkte Zelebrierung, offene Körper in vollen Zügen genossen – Potztausend, eine Horde Psychatrie-Verächter? Möglich – allerdings eine musikalisch äußerst begnadete. Denn die gewitzte und gleichsam hochpräzise musikalische Interpretation der pathologisch exaltierten Lyrics fährt wie ein Meißelhammer in der Hand eines Neurochirurgen durchs Rückenmark, durchstößt Fleisch und Knochen und hinterläßt – neben ein paar herrenlosen Gliedmaßen und Gekröse – allseits perplexe Gesichter. Mit der Geschwindigkeit und Abwechslung von EXHUMED, dem kindischen Vergnügen (und der eisenhart schnatternden Produktion) von MACABRE und einem ausgeprägten Sinn fürs beißend Überzeichnete mordet sich das Sextett durch Titel wie „Zombie Graveyard Rape Bonanza“ und „Can’t Fit Her Limbs In The Fridge“. Ihre Instrumente jedoch beschränken sich dabei nicht – wie man fürchten dürfte – alleinig aufs bewährte Blastbeat-Hackebeil, bewahre! Unberechenbare Kreativität macht diesen Zweitling so atemberaubend, sowohl in Sachen verblüffender Riffs als auch permanenter Tempo- und Dynamikturbulenz. Death, Crust, Grind, Thrash in einem betäubender Hexenkessel! Dazu stechen abwechselnd ein keifendes und ein tief gurgelndes Vokalmonster auf den Hörer ein und lassen ihn erst nach einer knappen halben Stunde gleichmütig im Rinnstein verbluten. Wem CANNIBAL CORPSE zu seriös, CARCASS zu langsam und CRYPTOPSY zu balladesk sind, sollte sich vertrauensvoll am Schlachterhaken dieser entarteten Fleischerfraktion aufreihen lassen und erwartungsfroh der Behandlung harren! Vielleicht reicht es aber auch, sich einfach die Scheibe zuzulegen…
Feine Sache… good, friendly, violent fun. Was ein wenig fehlt ist der Hit-Faktor, denn ein Spontan-Ohrwurm is‘ hier nicht drauf. Dafür die kultigsten Songtitel seit der letzten Children of Bodom. Kann man auch bequem am Stück hören, das teil dauert ja nicht mal ’ne halbe Stunde…
"Metal Heroes von morgen", das sollen sie also sein… Naja, DER Death Metal-Hammer ist diese Scheibe ja nicht, aber für einen Anfang eine coole Sache! 8 Punkte für den Preis, Musik an der nichts Negatives (außer vielleicht der fehlende Hit, wie ano schon meinte) zu finden ist und natürlich eines der beknacktesten Gruppenfotos seit langem!
Irgendwie kann ich dieser Scheibe nix abgewinnen.Sie ist sehr hart,aber das ist eigentlich kein Problem für mich.Es ist dieses unstruktoriert was mir nicht gefällt.Keine Ahnung,Kopfschmerzmukke eben.Holt euch lieber die FLESHGRIND