Goodbye June - Community Inn

Review

Der Wechsel von einem Major- zu einem Independent-Label, um den nächsten Schritt zu machen? Im Fall von GOODBYE JUNE ist das durchaus möglich, stehen sie doch nun bei Earache Records, welches seit einigen Jahren nicht nur für die Pionierarbeit im Extreme Metal bekannt ist, sondern auch für das Aufspüren von exzellenten Retro-Rock-Bands, wie RIVAL SONS oder BLACKBERRY SMOKE, um die bekanntesten zu nennen. Zu ihnen gesellt sich diese Band aus drei Cousins, die zuletzt 2017 mit „Magic Valley“ ein Lebenszeichen von sich gegeben haben.

Dreischneidiges Schwert

Die Songs von GOODBYE JUNE lassen sich anhand von ein paar Typen zusammenfassen. Gerade am Anfang befinden sich rockigere Songs mit Jam-Charakter, bei denen es keinen schnellen, binären Rhythmus gibt, sondern vermehrt auf ein schleppendes Schlagzeugspiel gesetzt wird, damit der Gitarrist Tyler Baker und Sänger Landon Milbourn ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Letzterer hat eine ähnliche Klangfarbe wie Chris McCafferty. Dazu kommen die Power-Balladen, wobei man auch hier nochmal differenzieren kann. Der Anti-Suizid-Song ‚Be Yourself‘ kann durch seine Gospel-Einflüsse punkten. Auch ‚Live In The Now‘ kann durch die stellenweise energische Performance von Milbourn begeistern. Bei dem Rest handelt es sich um jedoch austauschbare Power-Balladen, die so klingen, als ob sie in den Achtzigern für eine mittelmäßige Glam-Metal-Band mit guten Gitarristen geschrieben worden wären. Und weil das auf Dauer langweilig ist, wird es am Ende ein bisschen experimentell. ‚Switchblade Heart‘ ist durch seinen starken Indie-Einfluss geprägt. ‚I Don’t Mind‘ kommt akustisch daher und ‚Free Child‘ knüpft an die groovigen Anfänge an, so als Klammer.

„Community Inn“ ist eine Generationenfrage

Kann man mit „Community Inn“ etwas anfangen? Es wird schnell deutlich, dass es eher eine Ansammlung von Liedern ist, als ein Gesamtkunstwerk. Das sollte kein Problem sein, denn auch wenn sich einige coole Tracks auf der Platte befinden, so ist es auch von Füllmaterial durchsetzt. Wenn man dieses abzieht, bleiben für die Generation Spotify immerhin noch einige coole Songs, die sich in verschiedenen Playlisten verwursten lassen.

17.10.2019
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