Golgotha - Spreading The Wings Of Hope

Review

Die mallorquinischen Melodic Death Doomer GOLGOTHA musizieren seit 1992 und veröffentlichen nach knapp zehnjähriger Bandpause ihren sechsten Longplayer. Mit Ausnahme von Bandurgestein Vicente J. Paya ist mittlerweile keines der alten Bandmitglieder mehr am Start. Und so verwundert es nicht wirklich, dass GOLGOTHA anno 2024 nur noch wenig nach der stark MOONSPELL-geprägten Doomband der Anfangstage klingen.

GOLGOTHA – zweiter Sommer mit Wolken

„Spreading The Wings Of Hope“ ist im Vergleich zum Vorgänger „Mors Diligentis“ in jeder Hinsicht ein großer Schritt nach vorne, denn das Album präsentiert sich reifer und durchdachter. Neben dem Songwriting fällt vor allem die stimmliche Veränderung stark ins Gewicht. Sängerin Maria, die auf dem Vorgänger sowohl die harten als auch die cleanen Vocals übernahm, wird nun von Basser Andrew Espinosa und Bandurgestein Paya unterstützt, die mit ihren tiefen männlichen Vocals noch einmal für eine ganz andere Atmosphäre sorgen.

Maria konzentriert sich dafür mehr auf ihre cleanen Vocals, zeigt deutlich mehr Stimmvolumen als auf dem Vorgänger und sorgt mit ihrem mit Akzent vorgetragenen Englisch für viel Charme. Der Wechselgesang funktioniert, auch wenn die weibliche Seite deutlich in Richtung Gothic verschoben wurde. Oft schlittert man hart an der Grenze zum Kitsch, und ein Song wie „Closed Heart“ wirkt in Ausführung und Text im Gegensatz zum Rest dann doch zu dick aufgetragen.

Spreading The Wings Of Hope – vertonter Herzschmerz ohne Überraschungen

Musikalisch bewegen sich GOLGOTHA auf recht eingängigen Pfaden und punkten mit straighten Riffs, die melodisch gut funktionieren und dissonante Momente gänzlich vermeiden. Die Tiefgründigkeit des Gesamtwerkes beschränkt sich somit in seiner Gleichförmigkeit selbst und es finden sich im Verlauf des Albums weder wirkliche Tiefpunkte noch ernsthafte Überraschungen.

Das gut produzierte Album zeigt eine gereifte Band, die sich natürlich weiterentwickelt, ohne dabei ihre eigenen Grenzen zu überschreitend oder neue musikalische Horizonte zu eröffnen. „Spreading The Wings Of Hope“ ist ein unterhaltsames Melodic Death Doom-Album, das sich gut hören und verarbeiten lässt. Wer soliden Death Doom mit einer Prise Herzschmerz verträgt, macht hier nichts falsch.

14.07.2024

- perfection is the end of everything -

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