Golden Core - Fimbultýr

Review

Simen Jakobsen Harstad (15) und Johannes Thor Sandal (17) sind definitiv keine durchschnittlichen Jugendlichen. Während Gleichaltrige den Großteil ihrer Freizeit mit Videospielen, sozialen Medien oder vielleicht sogar dem ersten Umtrunk verbringen, taten sich die beiden jungen Skandinavier vor fünf Jahren zusammen und gründeten prompt das Doom-Duo GOLDEN CORE. Ihr Zweitling „Fimbultýr“ fand innerhalb der Szene große Beachtung: Das Dagbladet, Norwegens drittgrößte Zeitung, berichtete über das von Kultproduzent Kurt Ballou (CONVERGE) abgemischte Album ausgiebig. Doch wie gut ist die Platte wirklich?

GOLDEN CORE – Norwegens goldene Generation?

Mit „Fimbultýr“ huldigen GOLDEN CORE dem nordischen Allvater Óðinn und haben sich so auch passenderweise lyrisch und thematisch an den alten Sagen und Legenden Skandinaviens bedient. Musikalisch blickt das Konzeptalbum dahingegen über den nordischen Tellerrand hinaus: Das Duo vermengt bodenständige, stark vom US-Stoner Rock inspirierte Riffs mit sonor-klassischem Doom und vereinzelt wahrnehmbaren Black Metal-Elementen. Trotz der spärlichen Instrumentierung (Gitarre, Drums) sorgen die beiden Jungrocker so für eine überraschend fette Soundkulisse, die in Nummern wie dem Titeltrack „Fimbultýr“ oder dem überlangen Nackenbrecher „Rúnatal“ ihre absolute Vollendung findet.

„Fimbultýr“ ist nicht nur hervorragend geschrieben, sondern auch erstklassig produziert und abgemischt. Unglücklicherweise kann das Album seinen exzellenten ersten Eindruck nicht über die komplette Spielzeit von einer guten Dreiviertelstunde halten. Irgendwann ab der Hälfte ist dann doch die Luft etwas draußen, sodass man hier und da auf vergleichsweise unspektakuläre, zu langatmige Momente trifft, die gewissermaßen als Lückenfüller zwischen den eigentlichen Highlights der Platte dienen. Nichtdestotrotz lohnt es sich, bei „Fimbultýr“ bis zum Schluss dabeizubleiben, schließlich trumpft „Buslubæn“ mit überdurchschnittlich kreativem Songwriting und abwechslungsreichem Sound auf.

Fackeln nicht lange: GOLDEN CORE haben wohl schon im Mutterleib gerockt

„Fimbultýr“ – Fundament für die Zukunft

Eines macht „Fimbultýr“ unmissverständlich deutlich: GOLDEN CORE sind eine Band, die man als Fan von rohem, geerdetem Doom definitiv im Hinterkopf behalten muss. Klar, der Zweitling der skandinavischen Wunderkinder hat so seine Macken, doch im Großen und Ganzen kann das Album auch im Vergleich mit erfahreneren Genrekollegen durchaus überzeugen. Angesichts dieser Leistung darf man gespannt sein, was die Zukunft des jungen Duos so mit sich bringt. Früh übt sich eben!

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08.11.2019

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1 Kommentar zu Golden Core - Fimbultýr

  1. royale sagt:

    dann bin ich mal gespannt, was da noch alles kommt 🙂

    7/10