Gojira - The Flesh Alive
Review
Kurz vor der Veröffentlichung ihres neuen Studio-Albums „L’Enfant Sauvage“ haben die Franzosen von GOJIRA für ihre Fans ein ganz besonderes Schmankerl parat: „The Flesh Alive“ ist eine Live-Doppel-DVD mit zugehöriger DVD, die in etwa 295 Minuten (an diejenigen, die die DVD bereits in der Hand halten und nachrechnen: Das Garorock-Konzert auf DVD 1 ist nur 73 Minuten lang, nicht wie angegeben 93) eindrucksvoll dokumentiert, warum GOJIRA zweifellos zu den besten Live-Bands dieses Planeten zählen.
Kern der beiden DVDs sind zwei Konzerte, die die Band auf dem Garorock-Festival in der Nähe von Bordeaux sowie in Bordeaux selbst absolvierte und hier in herausragender Qualität dokumentiert. Letztere Einschätzung bezieht sich dabei sowohl auf die Bild- als auch auf die Ton-Aufnahmen: Die vielen Kamera-Einstellungen und der tolle Schnitt geben die Energie der GOJIRA-Liveshows (wer einmal eine gesehen hat, weiß, wovon ich rede) auf nahezu authentische Art und Weise wieder, fangen das Spiel der vier Musiker fantastisch ein (wobei für meinen persönlichen Geschmack Ausnahme-Drummer Mario Duplan“tier“ etwas zu kurz kommt) und liefern damit ein hervorragendes Fundament für den bestechenden Ton, der zwar hörbar live ist, aber trotzdem druckvoll und transparent daherkommt. Schon allein „The Art Of Dying“ jagt mir wieder und wieder einen wohligen Schauer über den Rücken.
Diese Eigenschaften weisen beide vollständigen Konzertmitschnitte auf, die damit nicht nur – sowohl für Fans als auch für interessierte Musiker – eine einzige Freude sind, sondern allein schon den Kauf lohnen. Dazu gibt es einen circa viertelstündigen Konzertmitschnitt aus Les Vieilles Charrues, der mit „Indians“ und „World To Come“ zwei Songs aufbietet, die in den anderen Livemitschnitten nicht enthalten sind, der soundtechnisch aber deutlich hinterher hinkt. Außerdem geben GOJIRA mit einer „The Way Of All Flesh from the inside“ betitelten Dokumentation über eine gute Stunde Einblick in das Leben hinter den Kulissen. Das Material, das neben Studio-Aufnahmen im Wesentlichen „on the road“ spielt und damit die großen Tourneen der letzten Zeit abdeckt – Europa, Nordamerika, GOJIRA als METALLICA-Support -, porträtiert GOJIRA auf charmante Art als ein Haufen humorvoller Menschen, die manchmal auch nur Mist im Kopf haben. Sehr sympathisch – auch wenn für meinen Geschmack zu wenig Film-Material aus dem Studio dabei ist.
Insgesamt geben GOJIRA ihren Anhängern mit „The Flesh Alive“ also eine Menge Futter, das für einige angenehme Stunden vor dem heimischen Entertainment-System sorgen dürfte. Die Live-CD ist da schon fast „nur“ ein nettes Gimmick. Einzig die ähnlichen Tracklisten der beiden Konzerte (was aber irgendwie klar ist, oder!?) und die manchmal etwas merkwürdigen Sprünge in den Untertiteln der Dokumentation (entweder englischer Ton mit französischem Untertitel oder umgekehrt) könnten hier Grund zum Jammern geben. Aber will man das wirklich „Jammern“ nennen?
Gojira - The Flesh Alive
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Experimental, Post-Metal, Progressive Metal |
Anzahl Songs | 0 |
Spieldauer | |
Release | |
Label | Mascot Records |
Trackliste | DVD 1: (Garorock) 01 Oroborus 02 The Heaviest Matter Of The Universe 03 Backbone 04 Love 05 From The Sky 06 A Sight To Behold 07 The Art Of Dying 08 Drum Solo 09 Clone 10 Flying Whales 11 The Way Of All Flesh 12 Terra Incognita 13 Vacuity (Les Vieilles Charrues) 14 Indians 15 Toxic Garbage Island 16 World To Come DVD 2: (Bordeaux) 01 Oroborus 02 The Heaviest Matter Of The Universe 03 Backbone 04 Love 05 From The Sky 06 A Sight To Behold 07 The Art Of Dying 08 Drum Solo 09 Clone 10 Flying Whales 11 Toxic Garbage Island 12 The Way Of All Flesh 13 Terra Incognita 14 Vacuity The Way Of All Flesh From The Inside (62 min) CD: 01 Oroborus 02 The Heaviest Matter Of The Universe 03 Backbone 04 Love 05 From The Sky 06 A Sight To Behold 07 The Art Of Dying 08 Clone 09 Flying Whales 10 The Way Of All Flesh 11 Terra Incognita 12 Vacuity |