Mit „L’Enfant Sauvage“ ist die Sache ganz einfach. Es ist das fünfte Album der Franzosen, das erste unter Roadrunner und ein drittes Meisterwerk in Folge. Schon jetzt ist die Band (endlich) in aller Munde und durch das Flächenbombardement der Label Promotion, kann die Band auch ein Publikum erreichen, welches sie früher als „Underground“ oder „Avantgarde“ abgetan hätte. Und das kann man nur begrüßen, denn GOJIRA muss jedem Fan der Extremmusik ein Begriff werden. Es gibt schlicht und ergreifend keine andere Kapelle, die den Weg des Death Metals dermaßen eigenständig und kompromisslos beschreitet.
“L’Enfant Sauvage“ reiht sich vom Gefühl her nahtlos an die beiden Vorgängeralben an, bei denen die Band scheinbar ihren perfekten Sound gefunden hat. Schon der Opener ‚Explosia’ vereint alles, was die Jungs so unglaublich macht. Eine mächtige Soundwand, nach vorne drückende Riffs und ein Drumming, welches dem Ganzen eine einzigartige Dynamik verleiht. Natürlich fehlt auch hier nicht das patentierte GOJIRA-Slidegeräusch. Es dauert exakt 34 Sekunden, bis der Drang sich den Kopf abzuschrauben unerträglich wird. „L’enfant Sauvage“ – auf Deutsch „Das wilde Kind“ – dem Namen wird man hier gerecht. Keines der elf Stücke ist vorhersehbar, trotzdem tragen sie die unverwechselbare Handschrift der Band. Das Album gestaltet sich insgesamt etwas sperriger, als die Vorgänger – und schon da war man nicht gerade leichte Slamkost. Teilweise braucht es seine vier bis fünf Durchgänge, bis Songs wie ‚Liquid Fire’ oder das langsam einsetzende ‚Born in Winter’ ihre ganze Stärke entfalten können. Taktwechsel, unterschiedliche Dynamik, ungewohnte Strukturen – ohne sich einen abzufrickeln, schaffen es GOJIRA den gewillten Hörer aufs Äußerste zu fordern. Diese Band wird voraussichtlich nie einen Smash Hit für die Metaldiscos komponieren – dafür agiert man zu introvertiert. Jedoch niemals abgehoben. Die Mischung stimmt hier einfach. Lediglich das Fehlen von eingängigen Stücken wie ‚Oroborus’ oder ‚A Sight To Behold’ ist ein leichter Wermutstropfen. Unterm Strich bleibt trotzdem das spannendste Death Metal Album des Jahres. Kauft euch gleich die ganze Discographie. Ernsthaft!
Dies ist erst das vierte Album. Link, dann Sirius, dann Flesh und nun das hier.
Urgs, nun wollte ich klugscheißern und hab Terra ganz vergessen. Schande über mich.
Aber nun mal meine Meinung: Mich hat das letzte Album bereits enttäuscht, da es irgendwie reduziert auf mich wirkt, so als ob eine kreative Stagnation stattgefunden und man sich daraufhin auf prätentiöses Ausruhen auf Bestehendem besonnen habe. Und das Gefühl habe ich bei dieser Scheibe hier ebenfalls, nur dass es auf dem Vorgänger eine Überraschung war, mir dieses Ding hier allerdings wie ein Aufguss der Vorgängerplatte vorkommt…
Bestes Metalalbum des Jahres!
Ein Album mit vielen guten Momenten, aber nach 3 Songs plätschert es dann doch nur noch vor sich hin.. Schade, da wäre mehr drin gewesen.