Godslave - 10/10

Review

Galerie mit 26 Bildern: Godslave – HelmFest 2022

„10/10“ ist nicht nur die bestmögliche Bewertung eures Liebelingswebzines. Es ist auch der Titel der neuen Platte von GODSLAVE. Der Promozettel verrät, dass die Saarländer mitnichten Größenwahnsinnig geworden sind. Statt den Vertretern der Schreiberzunft die Bewertung vorzuschreiben, wollen sie schlicht ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Und das sei ihnen gegönnt.

„10/10“ – ein Jubiläum nach Maß

So handelt es sich bei „10/10“ dann auch mitnichten um ein reguläres Album. Die Compilation vereint drei Live-Aufnahmen sowie sechs rare Tracks, die bislang nur auf Split-Singles und Samplern erhältlich waren. Die zehn machen GODSLAVE mit dem brandneuen Titelstück der Platte voll.

Somit ist „10/10“ in erster Linie etwas für Fans, die ihre GODSLAVE-Sammlung endlich vervollständigen wollen. Doch aufgrund des abwechslungsreichen Songmaterials gewinnen auch Neueinsteiger einen guten Überblick.

Eine ganze Menge Liebe

„God Slave The Queen“ ist ein harter Thrasher, der erbarmungslos nach vorne geht. In „T.N.A.“ wiederum betonen GODSLAVE ihre groovige Seite. Sehr cool ist auch das Cover „Final Dosage“ der Label-Kollegen ERADICATOR. GODSLAVE drücken der Nummer ihren ganz eigenen Stempel auf.

Die drei Live-Tracks hatte die Band im vergangenen Jahr bei ihrer Jubliäumsshow mitgeschnitten. Insbesondere für Die-Hard-Fans dürften sie eines der stärksten Argumente für „10/10“ sein. Schließlich gibt es sie nirgendwo sonst zu hören. Dass GODSLAVE eine Menge Liebe in die Compilation gesteckt haben, spiegelt sich im rohen und gerade deshalb astreinen Sound der Live-Aufnahmen wieder.

GODSLAVE verstecken das Beste am Schluss

Bleibt zum Abschluss noch der neue Song „10/10“. Der hätte allein aufgrund seines Schrammel-Intros besser am Anfang der Platte stehen sollen. Doch das ist nicht der einzige Grund. Mit seinem mitreißenden Riffing und den treibenden Drums hätte der Song locker auf „Reborn Again“ aus dem vergangenen Jahr stehen können.

So unterhaltsam das restliche Material auch ist, haben sich GODSLAVE im Laufe ihrer Karriere deutlich weiterentwickelt. „10/10“ zeigt überdeutlich, wo die Band im Jahr 2019 steht. Eine solche Perle sollte sich nicht am Ende der Platte verstecken. Aber sei’s drum. Dem Spaß an der Nummer tut das letztendlich keinen Abbruch.

GODSLAVE haben sich im Laufe ihrer Karriere zu einem der heißesten Underground-Tips für Thrasher entwickelt. „10/10“ zeigt, dass selbst vermeintliche Ausschussware der Band weit über dem Niveau des Großteils der Konkurrenz liegt. Sauberes Ding.

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13.06.2019

"Irgendeiner wartet immer."

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