Godsized - The Phoney Tough & The Crazy Brave

Review

Natürlich lässt ein Bandname wie dieser an Selbstüberschätzung und Überheblichkeit denken, doch andererseits stellt sich hier auch die Frage, wie groß denn Gott wirklich sein kann?

Nein, ich will hier keine religiös-philosophischen Diskussionen inszenieren, sondern lediglich darauf hinweisen, dass sich so manches Gottesbild durchaus ein klein wenig verändern könnte, führt man sich „The Phoney Tough & The Crazy Brave“ intensiv zu Gemüte.
Darauf haben die Briten GODSIZED nämlich zum Großteil „Dicke Eier-Riffs“ verewigt, sodass man hinsichtlich ihrer Namenswahl durchaus denken muss, der alte Himmelvater müsste verdammt riesig sein um sein amtliches Gehänge überhaupt mit sich rumschleppen zu können.

Aber egal, Tatsache ist, dass die Burschen auf ihrem aktuellen Dreher, der zwar leider nur von ganz kurzer Dauer ist – weshalb ich auch auf eine Benotung verzichte – ein gefälliges und fettes Gebräu aus traditionellem Metal und Hardrock, jeder Menge Groove und einer satten Dosis modernem Rock anzubieten haben, Damit zielen die Burschen unmittelbar in Richtung Langzeitgedächtnis ab und laden damit exakt drei Treffer, die zudem mächtig Spaß verbreiten.

Während der eröffnende Titelsong einen fette, amerikanisch-getünchte Stadionrock-Schlagseite aufweist und an die glorreiche Vergangenheit dieser Abteilung denken lässt, kommen mir bei „So I’m Told“ vor allem THE NEW BLACK in den Sinn, die ähnlich gelagerte Rock-Salven zum Besten geben. Mit dem finalen „Bleed On The Inside“ zeigen sich GODSIZED von ihrer heftigsten Seite und haben einen sehr direkt ausgeführten Heavy-Rocker mit mächtigen „Eiern“ und gewaltigem Popo-Tritt-Faktor anzubieten.

Nicht unerwähnt bleiben darf zum Schluss noch, dass Sänger Glen mehrfach an Größen wie Chris Cornell erinnert und sich als überaus talentierter Mikro-Mann entpuppt, der in allen Lagen zu imponieren weiß.

Ein Longplayer darf von mir aus gerne nachgereicht werden, nicht zuletzt deshalb, damit die Burschen beweisen können, wie viel der „alte Mann im Himmel“ wirklich durch die Gegend schleppen muss.

07.09.2010
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