Die Stoner-Band GODSGROUND existiert seit 2012 und präsentiert mit „The Great Delusion“ ihr zweites Album. Durch den Eigenvertrieb bleiben die Musiker und können sich voll und ganz auf ihr Ding konzentrieren: Kompromisslose und unangepasste Rockmusik, die auch aus den späten 70er Jahren stammen könnte. Hier spürt man das typische Road-Feeling.
Einflüsse aus aller Welt – GODSGROUND
Mit indischen Klängen startet die CD noch ungewöhnlicher als erwartet. Kaum hat man sich an dieses Bollywood-Experiment gewöhnt, übernehmen die Gitarren und erzeugen einen druckvollen Sound. Damit ist der Auftakt in Form von „Kanine Khan“ jedenfalls geglückt. Mit einem sehr großen Instrumental-Anteil wird „Illusions“ ins Rennen geschickt. Mit gut 6 Minuten Länge ist dieser Song eher für den Genuss auf der heimischen Soundanlage geeignet, als auf kurzweiligen Club-Events. „Run“ punktet hingegen erneut mit einer Stimmung aus Dunkelheit und der aufkeimenden Hoffnung, die sich in den Vocals wiederspiegelt. Eine Herausforderung für den geneigten Zuhörer, die man allerdings mit Freuden auf sich nehmen sollte.
Experimenteller und etwas schneller zeigt sich die Band bei „Fool“. Hier sticht insbesondere der Refrain heraus und erzeugt ein Gefühl des Nach-Hause-Kommens. Interessant sind auch die Breaks und Tempiwechsel, die zeitweise an psychedelische Bands erinnert. 8:11 Minuten füllt das Epos „Suicide“. Ein eher nachdenklicher Track, dem es aber nicht an Härte und Geschwindigkeit mangelt. Erneut zeigt sich, dass die Band ihr Handwerk versteht und es schafft die Instrumental-Parts spannend zu halten. Die Herren legen insgesamt eine große Portion Spielfreude an den Tag und springen von Stoner Rock zu nachdenklichen Songs, die man in dieser Art selten zu Gehör bekommt. Die Ballade „1984“ wirft einen Blick in vergangene Zeiten, ohne dabei die Zukunft aus den Augen zu lassen. Diese Lebensbeichte dürfte dieser Band einige neue Fans bescheren. Für „Crossroads“ sollte man sich etwas Zeit lassen. Nicht nur die reine Spielzeit von knapp sieben Minuten weiß zu bestechen, auch der Facettenreichtum lässt bei jedem Hördurchgang neue Details aufblitzen und zieht den Zuhörer immer wieder aufs Neue in seinen Bann. „Life Lie“ beendet das Album mit schweren, harten Klängen. Ein echter Brocken, den die Musiker zum Ende präsentieren. Nachdenklicher und kraftvoller hätte das Ausrufezeichen zum Abschluss nicht ausfallen können.
Alles, nur nicht langweilig – The Great Delusion
Fazit: An Ideen und Einfallsreichtum mangelt es GODSGROUND nicht. Ob nun Inspirationen aus fernen Ländern oder anderen Genres, die Musiker schaffen diesen Spagat und erschaffen einen eigenen Stil. Diesen Weg sollten die Musiker weiterverfolgen und ihre Songwriting- Fähigkeiten ausbauen, dann dürfte sich diese Combo innerhalb kürzester Zeit zu einer beliebten Live-Band mausern. Im Stoner-Rock sind GODSGROUND heute schon ein Geheimtipp und man darf gespannt sein, wohin der Weg sie führen wird.
Kann man sich ja auf Youtube in voller Länge geben. Beim Anfangsriff dachte ich mir noch: „Hell yeah, das wird fett!“. Leider versaut einem dann der „Gesang“ die Lust weiter zu hören.
Es ist eine Eigenproduktion, da ist noch viel Luft nach oben. So finde ich die Produktion für Stoner Rock bissel dünn. Aber immerhin dreckig genug.
Eigentlich schade, denn mit einem ordentlichen Sänger hätte ich mir das Ding gekauft.