Godflesh - Streetcleaner

Review

Das „Streecleaner“-Album ist sicherlich eines der bedeutendsten Industrial-Metal-Alben der Musikgeschichte und gleichzeitig ein Meilenstein des Genres. Nicht umsonst berufen sich Bands wie MINISTRY, FEAR FACTORY, PITCHSHIFTER (die GODFLESH zeitweise regelrecht imitierten) und viele andere Kapellen mit in der Szene etablierten Namen auf die britischen Maschinenmetaller. Hauptsächlich bestehend aus Justin K. Broadrick (u.a. JESU) und Ben Green, haben immer mal wieder Gäste mitgewirkt wie James Plotkin, Ted Parsons (der ab 1996 auch zur Band gehörte) oder Paul Neville, die dem Sound der Band stets ein paar exquisite Feinheiten beisteuerten.

Songs wie „Like Rats“, „Christbait Rising“, „Mighty Trust Krusher“, „Head Dirt“, das Titelstück „Streetcleaner“ oder die früheren CD-Only-Bonus-Tracks „Tiny Tears“ und „Wound“ sind definitiv unvergessliche Industrial-Perlen und mitunter wegweisend für die Band selbst, aber auch für jüngere Formationen. Besonders vorliegendes Album hat es der Hörerschaft angetan, was vermutlich an der enormen Härte, der Aggression, aber auch Schwermut in vielen Gesangsparts, Melodien und Riffs liegt.

Nun wurde „Streetcleaner“ neu aufgelegt und absolut lohnend erweitert. Das Album wurde nicht einfach nur lieblos neu veröffentlicht, sondern remastered und als fettes Digipak mit starkem Bonusmaterial ausgestattet. Neben dem regulären Album, das mit einem deutlich transparenterem Sound trumpfen kann (man hört Elemente heraus, die auf dem Original untergehen), befinden sich auf der Bonus-Disk Pre-Mixe von „Like Rats“, „Christbait Rising“, „Pulp“, „Dream Long Dead“ und „Head Dirt“, sowie Live-Aufnahmen von „Streetcleaner“ und „Head Dirt“ aus dem Jahr 1990, ’89er Rehearsal-Versionen von „Pulp“, „Dream Long Dead“ und „Christbait Rising“, sowie Demos von „Deadhead“ und „Suction“ von 1988.

Somit ist die Neuauflage von „Streetcleaner“ eine äußerst lohnende Anschaffung und man bekommt nicht nur ein vorzügliches musikalisches (mitunter neues) Bild von diesem einmaligen Album, sondern gleichfalls auch einen Einblick was drumherum (Live, Proberaum, Studio) passierte.
Perfekt!