God's Bow - Follow

Review

Mit „Follow“ legen GOD’S BOW, im Jahre des Herrn 1997 im polnischen Stettin gegründet, ihr drittes Studioalbum vor. Nach dem Vorgänger „What’s Beyond the Suns“ von 2001 hat man sich eine Menge Zeit gelassen und für ein paar der Stücke prominente Gestalten wie B. Deutung (DEINE LAKAIEN u.a.) am Cello oder Roman Rütten (ENDRAUM) am Klavier mit ins Boot geholt, was man dem Resultat auch anmerkt.

Elektronische Musik mit Ambient-, Folk- und Ethnoanleihen steht auf dem Programm, dazu weiblicher Gesang. Keine Seltenheit also; insgesamt kommt so einigermaßen ruhige, manchmal tanzbare Musik heraus, die aber nie in die Reichweite von Clubtauglichkeit gerät – kompliziert wird es aber auch so nie. Ab und an funken orientalische Melodien dazwischen und erinnern an DEAD CAN DANCE, ansonsten scheinen hin und wieder QNTAL und Ähnliches durch.
Die Klasse von beispielsweise den Erstgenannten erreichen GOD’S BOW auf „Follow“ aber nicht ganz, woran nicht nur der recht abwechslungslose Gesang schuld ist, sondern auch die sich anbiedernden Kompositionen. Mit dem Drittling wollte das Duo ganz eindeutig seine Fangemeinde vergrößern, das merkt man nicht nur an sich wiederholenden und dafür umso eingängigeren Melodiebögen und den Standardarrangements, sondern auch an den nicht sehr exzentrisch programmierten Rhythmen. Spannung kommt so keine auf, hinhören mag man nach einer gewissen Zeit dann auch nicht mehr, dafür ist viel zu wenig Abwechslung vorhanden.
Dass sich GOD’S BOW auch einen Weg in die Clubs bahnen wollen, ist an der zusätzlichen CD zu merken, die zehn Remixe von Stücken des aktuellen Albums enthält. Allerdings nicht etwa von zehn verschiedenen Stücken, sondern von sagenhaften zwei: „Helpline“ und „This Perfect Time“, die man auch schon von der Single-Auskopplung kennt. Hauptsächlich kommen da einfach nur fettere Bässe dazu und fertig ist der Clubmix. Hervorzuheben ist hier vielleicht lediglich C.H.DISTRICTs Version von „This Perfect Time“, die tatsächlich sowas wie eine eigene, unberechenbarere Note hat – auch, weil sie den Gesang wegfallen lässt.

Ganz sicher keine Offenbarung. Wer beinharter Fan des Genres ist und sich – im Gegensatz zu mir – damit anfreunden kann, dass nicht alles immer so viel Tiefe und Spannung besitzen muss und überdies kein Problem mit sich anbiedernden Arrangements und Strukturen hat, darf eventuell mal reinhören. Auch, wenn ich das nicht für unbedingt nötig halte.

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10.04.2008

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