Goatwhore - A Haunting Curse

Review

Galerie mit 17 Bildern: Goatwhore - Netherheaven Tour 2023 in Hamburg

Dass Black/Death Metal nicht unbedingt wie BELPHEGOR und Konsorten klingen muss beweist uns die Ziegenhure aus New Orleans mit ihrem neuesten Werk “A Haunting Curse”. Die Band legt im Gegensatz zu vielen anderen Genrevertretern wesentlich mehr Wert auf die Death-Metal-Facette ihrer Musik und macht dabei sogar noch eine wirklich gute Figur.
Sicherlich ist immer noch genug Schwarzmetall vorhanden, was sich vor Allem in melodischen Knüppelpassagen äußert, insgesamt scheint sich die Band allerdings eher eine gewisse “Aufs Maul- Attitüde” auf die Fahnen geschrieben zu haben. Besonders ansprechend ist dabei vor Allem die Tatsache, dass sich GOATWHORE nicht nur auf Blastbeats beschränken und genug Wert auf Abwechslung legen, was sich besonders in diversen Ausflügen in den Thrash Metal äußert.

Den besonderen Reiz der Platte macht dabei vermutlich ihre extreme Autoradiotauglichkeit aus: Wer sich “A Haunting Curse” auf der Autobahn zu Gemüte führt, muss unter Umständen damit rechnen, den ein oder anderen Strafzettel zu kassieren. Das mag für diejenigen, denen immer noch die Vorsilbe “Black” im von GOATWHORE gebotenen Death Metal vorschwebt sicherlich verstörend und weltfremd wirken, wer es allerdings einmal in die Praxis umsetzt wird sicherlich nicht enttäuscht werden.

Was mich dann allerdings doch wirklich an der Platte stört, ist die Tatsache, dass man den Herkunftsort der Band ohne biografisches Hintergrundwissen sofort erraten kann. “A Haunting Curse” klingt verdammt amerikanisch, was sich neben dem unorganisch getriggertem Schlagzeug und den runtergestimmten Gitarren besonders im Gesang äußert: Dieser klingt nicht nur in den Kreischpassagen extrem schwach (erinnert stark an Chris Barnes kläglichen Versuche der “Türklingel-Grimvocals”), sondern wechselt gelegentlich sogar ins Metalcore-Lager, was dem musikalisch Gebotenen nicht wirklich zu Gesicht stehen will.

Insgesamt stellt “A Haunting Curse” allerdings ein überdurchschnittlich gutes Werk dar, das nichts anbrennen lässt und mit dem Track “Alchemy Of The Black Sun Cult” sogar einen Song mit echtem Ohrwurmcharakter und thrashiger Rock N´ Roll- Attitüde in Petto hat!

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23.10.2006

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