Unsere süddeutschen Ziegenliebhaber von GOATH haben mit „Luciferian Goath Ritual“ im Frühjahr letztes Jahres bereits ein kurzweiliges und im Untergrund gut eingeschlagenes Black/Death/Thrash-Geschoss veröffentlicht und schieben nun recht zeitig einen Nachfolger beim Qualitätslabel Ván hinterher.
On a scale of 0 – Hell, how GOAT(H) do you feel today?
Auf „II – Opposition“ soll nun wieder der rabiate, räudige Hammer ausgepackt werden. Und genau das passiert, wenn man ohne Intro oder sonstigen Murks direkt mit „Revenge“ in etwas mehr als zwei Minuten das Frühstück aus dem Mund geschlagen bekommt. Das Kunststück was GOATH schaffen ist, selbst auf solch einer Länge bereits nette Tempowechsel und Abwechslung unterzubringen. Das hebt „II – Opposition“ dann doch sogar noch ein wenig vom Vorgänger ab, der in meinen Ohren eher straighter zu Werke ging. Die Geburt des Antichristen steht an, was man auf „Born Of Fornication“ dann auch gleich musikalisch miterleben darf. Wilde, bisweilen gequält wirkende Vocals zwischen Schreien, Growls und Klagen aus der Hölle geifern mit fiesen Riffs und Lustschreien um die Wette, mal im schnellen Thrash-Galopp, dann wieder mit räudiger Old-School-Death-Metal-Schlagseite, dann wieder ein paar Entenparka erzeugende Black-Metal-Zitate. So zünden Tracks wie „Opposition“ oder „Purity Of The Unseen“ mit ziemlicher Kraft und eingängigen Riffs sehr gut, haben aber auch immer wieder eingestreute Wechsel in Midtempo-Gefilde parat.
Triumphzug zum Schluss für die „Opposition“
Das Rausschmeißer-Doppel „The All Devouring Fire“ (reichlich schaurige Atmosphäre, Riff-Keule und so etwas wie kurzer Klargesang als Überraschungsei im Song) und „Luciferian Divine“(zwischen majestätisch stampfend und blastend-kakophonisch vorwärts) schmeißt dann die besten Zutaten nochmal in den Topf. Trotz aller Zitate und dem räudigen Charme, der an VENOM oder BATHORY erinnert, andererseits durch die musikalische Gewalt auch an manche 90-er Death Metal Bands, sind GOATH durch die Kombination dieser Elemente nicht (zu) langweilig auf die Dauer und auch recht eigenständig. Auf Albenlänge muss man die fehlende Abwechslung halt schon ein wenig ankreiden, so etwas wie ein kleiner „Hit“ fehlt auch, um aus einem guten ein überragendes Album zu machen. Trotzdem gibt es hier für den geneigten Leder-, Blut- und Ziegenfreund acht Splittergranaten in die Gehörgänge (das Zwischenspiel „Source 0“ nicht mitgezählt), an denen man seine teuflische Freude haben kann!
bin gespannt! die erste scheibe fand ich schon ganz gut!