Es ist wahrlich nicht leicht, in der gewaltigen Veröffentlichungsflut im heutigen Metalsektor noch neue, individuelle Bands auszumachen, die es schaffen, frischen Wind in die Szene zu bringen und den Liebhaber harter Gitarrenmusik auch mal mit etwas Neuartigem überraschen und erfreuen können. Es gibt derzeit zwar unzählige gute Neuerscheinungen, diese sind aber meist lediglich eine gelungene „Variation“ bereits vorhandener Werke und befriedigen nicht das Begehren nach neuem, einzigartigem und aussergewöhnlichem Material, das wohl in den meisten von uns schlummert. Zum Glück gibt es da Bands wie „Goat of Mendes“. Die Essener bedienen sich zwar auch der gängigen metallischen Subspielarten, schaffen es aber dennoch, einen bandeigenen Stil auf die Beine zu stellen, indem sie ein Gerüst aus Heavy Metal mit Anleihen aus der Black und Death Abteilung ausschmücken und dieses durch eine beträchtliche Portion Folklore verfeinern. Hierbei wird mal die Geige im Stil der genialen „Silent Stream of Godless Elegy“ geschwungen, mal nimmt Gitarrist Larz die Akustikgitarre in die Hand mal bereichert Sänger Surtur die Folkparts mit erhabenem, cleanem, fast schon tenorhaftem Gesang. Sehr erwähnenswert ist auch der cleane, oft einfach nur gesprochene Gesang Mias, welcher mir in seiner ursprünglichen, sehr weiblichen Art an der ganzen Scheibe fast schon am besten gefällt. Das zeigt, dass weibliche Vocals nicht immer nur engelhaft klingen müssen und dennoch begeistern können. Alles andere als engelhaft ist auch der grimmige, ab und an auch etwas hysterische Gesang der Dame, der sich in den aggressiveren Passagen der neun Kompositionen perfekt mit dem zornigen Gesang Surturs abwechselt, wobei hier desöfteren auch mal im Duett Grunz- Kreisch- und cleaner Gesang vorgetragen wird. Gesanglich ist „Thricefold“ mit das abwechslungsreichste und faszinierendste Album, das ich je vernommen habe! Die Musik selbst ist natürlich auch recht variabel, und vermittelt dem geneigten Hörer Stimmungen wie Melancholie, Wut, Stolz und Fröhlichkiet. Ja, richtig gelesen, einige Songs von Goat of Mendes eignen sich gewiss sehr gut zum mitschunkeln, macht sich bestimmt gut bei dem einem oder anderem Bierchen :). Da es wegen der immensen Abwechslung aber doch etwas schwierig ist, die Musik der Band passend zu beschreiben, sollte sich am besten jeder selbst ein Bild von dem Einfallsreichtum der vier Jungs und dem Mädel machen und einfach mal in das eine oder andere Lied reinhören. Welches, ist eigentlich egal, meiner Meinung nach ist jedes ein kleines Meisterwerk für sich. Müsste ich was empfehlen, würde ich mich womöglich für „Of Torque And Antlers“ oder auch den Ohrwurm „To Walk Uppon The Wiccan Way“ entscheiden. Auf jedem Fall hoffe ich, dass „Goat Of Mendes“ mit „Thricefold“ endlich ein geeignetes Label finden und somit die Möglichkeit bekommen, uns noch viele weitere Alben dieser Qualität zu bescheren!
In der Tat, ein kleines Kunstwerk und durch und durch originell. An dem Gesang werden sich aber viele beißen. Cooles Artwork!
Dem bereits Geschriebenen ist nur zuzustimmen, ein sehr gutes Album. Um den vorherrschenden Gesangstil noch näher zu beschreiben: Surtur könnte der Zwillingsbruder von Tomas Lindberg von At The Gates zu "With Fear I Kiss The Burnung Darkness" – Zeiten sein.
kann dem review auch nur voll und ganz zustimmen! ist nämlich echt mal was anderes, vor allem die vielen unterschiedlichen gesangsarten sind cool. das ganze dann noch ziemlich pagan mässig aufgemacht..texte passen absolut zu der musik wie ich finde! und das beste und verwunderlichste ist, dass es die cd für 3€ in nem kaufhaus in essen gab 🙂