Goat Of Mendes - A Book Of Shadows

Review

Ist schon eine seltsame Zeit heutzutage, wo harmlose schwule Hundebesitzer mit Kabeln ermordet werden und Bands wie GOAT OF MENDES ihr viertes Album veröffentlichen. Noch seltsamer ist allerdings, dass einerseits ein halbes Staatsbegräbnis und andererseits ein Haufen sehr positiver Reaktionen dem jeweiligen Ereignis folgt.
Wer GOAT OF MENDES, so wie ich, noch von früher kennt, aus Zeiten des seeligen „To walk upon the wiccan way“ oder des Debüts „Hymn to one ablaze“, wird heute wahrscheinlich vom kalten Grausen gepackt, was aus dieser einstmals ganz soliden Black-Metal-Band geworden ist. Ein halbgares Gebräu aus melodischem Pagan Metal, Folkmelodien, schmissigen Power-Metal-Parts und einer nervtötenden Stimmleistung, die Sänger Surtur und eine Dame namens Maia zusammen verbrechen – für mehr reicht’s nicht mehr. Ein oder zwei Songs lang kann man die Stücke recht gut anhören, viele Parts sind sogar ausgesprochen nett und bleiben sogar hängen, aber im Zusammenhang sind mehr als 50 Minuten davon wirklich keine Freude mehr. Schon für eine Band wie SUIDAKRA ist es kein leichtes Unterfangen mehr, ein kurzweiliges Album in immer demselben zügigen melodischen Metalmischmasch runterzureißen, aber GOAT OF MENDES scheitern daran ziemlich kläglich. Das liegt vermutlich vor allem daran, dass der Stil bis zum Erbrechen ausgereizt ist, aber auch an der doch eher eingeschränkten Fähigkeit der Musiker, wirklich gute Stücke auf die Beine zu stellen. Da helfen auch Gastauftritte einer Flötistin und eines Violinisten nicht, bei denen die Band dann eher wie EISREGEN oder ADORNED BROOD klingt – aber ganz bestimmt nicht wirklich eigenständig oder herausragend.
Den letzten Rest gibt der Platte, wie ich schon angedeutet habe, der Gesang. Interessant, dass man selbst ohne echte Stimme und beim Versuch zu kreischen, zu grunzen oder sonst wie aggressiv zu klingen noch schief singen kann.
GOAT OF MENDES hätten, auch wenn ich der Band damit sehr nahe trete, nach dem zweiten Album aufhören sollen, ganz ehrlich. Dass ich mit meinem Urteil nicht ganz falsch liegen kann zeigt auch die Tatsache, dass die Kapelle nach dem Weggang von Perverted Taste niemals mehr auf einen grünen Zweig gekommen ist. Mein Ratschlag: ein bisschen mehr Linie würde der Band gut tun. Wie überall: manchmal ist weniger mehr.
Für den spürbaren Willen, die angesprochenen netten Parts und die ordentliche Produktion gibt’s hier und heute

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30.01.2005

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