Go For It! - Misantrophy

Review

Die Ruhrpottler von GO FOR IT! sind kein unbeschriebenes Blatt mehr. Nach der recht vielversprechenden Mini-CD „Reading Between The Front Lines“ und den anschließenden Konzerten mit Genre-Größen wie BORN FROM PAIN oder SICK OF IT ALL hatte man sich in letzter Zeit einen ordentlichen Ruf als starke Nachwuchs-Hardcoreband mit dem Hang zu ausufernden Konzert-Erlebnissen erspielt.

Umso größer ist in Anbetracht dessen die Enttäuschung über das Debut „Misantrophy“. Das fängt schon beim sprichwörtlich saukomischen Cover-Artwork an und zieht sich dann über die gesamte Spielzeit: Ein langweiliger Hardcore-Track reiht sich an den nächsten, Songs wie „Humanimal“ oder „Payback“ sind nicht wirklich schlecht, rauschen aber schlicht und einfach völlig uninspiriert am Ohr vorbei. Highlights gibt es selten, und auch akkustische Zwischenspiele wie „…And At Least There Are A Few Who Know What We Are Talking About!“, das mit Tierschrei-Samples irgendwie angsteinflößend wirkt, wollen keine richtige Stimmung aufkommen lassen. Lichtblicke gibt es immer dann, wenn man die Abrissbirne auspackt und der moderne, metallischere Sound etwas mehr die Oberhand gewinnt, wie zum Beispiel bei „Fuck Y’all“. Und auch dem etwas aus der Reihe fallenden „Blut“ kann man durchaus etwas abgewinnen, der deutsche Text und die punkige Attitude macht doch ganz schön was her.

Leider reichen die drei, vier starken Tracks am Ende nicht, denn auf „Misantrophy“ gibt es eben ganze 14 Songs, von denen ein Großteil langweiliger Einheitsbrei ist. Potenzial ist hier auf jeden Fall vorhanden, an der Umsetzung mangelt es aber, und die Scheibe dürfte deshalb nur für echte Hardcore-Maniacs etwas sein.

12.02.2013
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