Was haben wir hier? Musik aus Frankreich, gespielt von einem Trio Infernale, bestehend aus zwei Glatzköpfen und einem Mensch mit roten Haaren. Künstlerisch wertvoll sind bereits die Namen à la Peter Puke. Künstlerisch wertvoll aber auch der Sound auf ihrem Langspieler „Cannibal Tango“. Und das ist kein Witz. Angefangen mit Crossover, geht es über in Richtung Mainstream-Rock mit Reggae-Mood. Ein erstes Highlight auf der Scheibe stellt für mich „The Keeper“ dar. Obwohl das Ding an irgendwas zwischen INCUBUS zu „S.C.I.E.N.C.E“ Zeiten und DISTURBED (Die eh immer gleich klingen) erinnert, machen GNÔ ihr eigenes Ding daraus und präsentieren eine abwechslungsreiche Reise durch musikalischen Welten von Rock bis Psycho.
Damit wäre an sich auch alles über das Album gesagt. Bei solchen Kandidaten hilft meist nur eines: Entweder das Ding in die Ecke werfen oder den inneren Schweinehund besiegen und das Langeisen X-Mal anhören, um dann festzustellen, dass sich von Durchgang zu Durchgang immer mehr Einzelheiten offenbaren, die man wie so oft, zuvor nicht entdeckt hat. Und genau so ging es mir. Vom experimentellen Faktor her sind GNÔ recht weit oben auf der Skala angesiedelt. Vom recht melancholisch angehauchten „Get Out Of My Way“ bis hin zum witzig-rockigen „Demon Disco“ ziehen sie alle verfügbaren Register, um den Hörer in die Knie zu zwingen.
Groß der Mix, viele Eindrücke, außerdem schreien auch noch alle drei Protagonisten gleichermaßen ins Mikro rein. Anspruchsvoller Sound mit umfangreichen Ein- und Ausflüssen ist es, was die Franzosen ausmacht. Neben einem Hidden Track zum Ende, gibt es noch ein Cover-Artwork, welches seinesgleichen sucht. „Cannibal Tango“ ist definitiv kein Easy-Listening Album, auch wenn es auf den ersten Hinhörer so scheinen mag. Wer sich die Mühe macht und es trotzdem versucht, kann unter Umständen belohnt werden. Keine Garantie, kann auch in die Hose gehen.
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