Der Holländer Mories treibt seit fünf Jahren mit seinem Soloprojekt GNAW THEIR TONGUES schrägstes Unwesen und hat in dieser relativ kurzen Zeitspanne eine beachtlich reichhaltige Diskographie hingelegt, die vor Splits, EPs und Best-Of’s nur so strotzt. Gerade im Ambient/Black Metal-Bereich findet man mehr als genug überproduktive Taugenichtse und so schrillen natürlich auch bei GNAW THEIR TONGUES alle Alarmglocken. „L’Arrivée De La Terne Mort Triomphante“ klingen jedoch, rein vom Titel her, extrem interessant, das kann man gleich einmal konstatieren.

Irgendwo zwischen SUMMONING-Filmsound, neoklassischem Pomp, grau-verwaschenen Elektrosounds und verzerrten Gitarren breitet Alleinunterhalter Mories einen Klangteppich aus, der sich nach dem ersten Durchlauf irgendwo zwischen „schräg“ und „höchst beklemmend“ einordnen lässt. Schwer verdaulich ist das ganze, aber durchaus faszinierend. Mories bedient sich bildgewaltiger Klangstürme und paart hypnotische Monotonie mit explosiven Einschüben, die einen nur allzu leicht aus dem angenehm-dämmrigen Trott reißen können, den der Großteil des Albums darstellt.

Man muss jedoch eine gewisse Offenheit gegenüber diesem unkonventionellen Konzept mitbringen, sonst verdirbt man sich mit „L’Arrivée De La Terne Mort Triomphante“ nur die Stimmung. Und um ehrlich zu sein: manche Passagen sind auch für Liebhaber der schrägen Gangart einfach nur anstrengend und fruchtlos. Die meiste Zeit bewegt sich das Album jedoch auf einem durchweg stimmigen Niveau und schafft es, relativ konstante Spannungsbögen zu schlagen und interessante Stimmungen zu vermitteln.

GNAW THEIR TONGUES bieten mit ihrem neuen Album Stoff für eine rege musikalische Auseinandersetzung mit den vielen Gesichtern des Todes. Manchmal ist es einen Tick zuviel des Verschrobenen, aber Alles in Allem gefallen mir diese bedrohlichen, etwas fremdartigen Klangungetüme doch ziemlich gut!