Gloson - Grimen
Review
Düster, drückend, „Grimen“. Das GLOSON-Debütalbum trieft als dicke Ladung Doom/Sludge/Post-Metal von der Membran. Erste Brocken schleuderten die Schweden bereits 2014 mit der EP „Yearwalker“ und 2016 mit der Single „Cringe“ in die Menge. Vom ersten Takt an schleifen sich stoisch die genre-typisch überschaubar komplexen Riffs nebst mustergültig atmosphärischem Gebrüll („Prowler“, „Fabulist“, „Cringe“) ins Hirn.
Der Gesang profitiert von der kollektiven GLOSONschen Arbeitsteilung: Vier der fünf Kollegen lassen die Stimmbänder knarzen. Das bringt – neben drei Gitarren – maskulin-animalische Tiefe, das passt und gefällt. Der wüste, ungehobelte, dabei aber beachtlich unsoßige Sound trägt sein Übriges bei. Diese Qualität kommt auch nicht von ungefähr, denn das Mastering oblag CULT OF LUNAs Magnus Lindberg.
Nur mit „Specter“ versandet die Schlammlawine merklich. Nicht, dass ein paar zarte, akustische Töne als Kontrast nicht wohltuend wären – bei „Antlers“ und „Cringe“ geht diese Rechnung auf. Aber der zittrig und stellenweise nicht ganz treffsicher vorgetragene Klargesang bringt der Platte leider keinen nennenswerten Mehrwert. Dafür beschränkt sich dieser Ausfall aber auf den mit reichlich vier Minuten kürzesten Track.
Neben der sonst tosenden Schwere bietet „Embodiment“ einen beinah heiter-groovenden Ausklang. Dennoch mag mancher GLOSON berechtigterweise eine gewisse Eintönigkeit vorwerfen. Solange aber Wucht und Stimmung nicht darunter leiden, darf es in diesem Genre gern etwas überschaubar zugehen. Also, Freunde von ISIS, NEUROSIS und Konsorten, horcht da mal druff.
Gloson - Grimen
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Doom Metal, Post-Metal, Sludge |
Anzahl Songs | 6 |
Spieldauer | 50:40 |
Release | 13.02.2016 |
Label | Art Of Propaganda |
Trackliste | 01. Prowler 02. Fabulist 03. Antlers 04. Cringe 05. Specter 06 Embodiment |